Ungebrochener Widerstand trotz Chemiewaffen

Die türkische Armee eskaliert die Luftangriffe auf Südkurdistan und setzt weiterhin Chemiewaffen gegen die Guerilla ein, um den Widerstand gegen die Invasion zu brechen. Mindestens 63 Attacken aus der Luft verzeichneten die HPG allein am Sonntag.

Die türkische Armee eskaliert die Luftangriffe auf Südkurdistan und setzt weiterhin Chemiewaffen gegen die Guerilla ein, um den Widerstand gegen die Invasion zu brechen. Darauf weist das Medien- und Kommunikationszentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer Übersicht zum Kriegsgeschehen am Sonntag in Südkurdistan hin. Mindestens 63 Luftangriffe sind demnach den gesamten Tag über worden, parallel zu sechs Attacken mit chemischen Kampfstoffen. Begleitet wurde der Beschuss von schwerem Artilleriefeuer, abgefeuert von Außenposten an der Grenze.

Die meisten Luftangriffe wurden von Kampfhubschraubern ausgeführt, elf Luftschläge gingen allerdings von Kriegsflugzeugen aus. Diese richteten sich gegen das Dorf Gundê Gorkê in Gare und die Guerillagebiete Çarçel und Girê Hekarî sowie die Ortschaft Gundê Şêlazê in Metîna. Die Chemiewaffenangriffe zielten auf Verteidigungsstellungen am Girê FM, in Sîda sowie in Çemço. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, ist nicht bekannt.

Demgegenüber setzt die Guerilla den Widerstand gegen die türkischen Besatzungstruppen mit kreativen Taktiken fort. In der Zap-Region wurden Militäreinheiten im Umland der Verteidigungsanlage „Şehîd Agir“ in Sîda mit schweren Waffen attackiert, in Çemço wurde ein Vormarschversuch auf die Guerillastellung „Şehîd Serxwebûn“ mit einer Sabotageaktion beantwortet. Mobile Einheiten der Verbände freier Frauen (YJA Star) schlugen hier ebenfalls zu. Bei der Aktion mit schweren Waffen wurde ein Besatzer getötet. Ein weiterer Soldat wurde bei einer Sniper-Aktion auf dem Girê Amêdî in Metîna erschossen.

Mit einer zweiten Guerillasabotage im Zap nahmen HPG und YJA Star außerdem einen türkischen Trupp ins Visier, der sich zwecks Installierung einer Vorrichtung zum Einleiten von giftigen Dämpfen im Umland der Tunnelanlage „Şehîd Felat“ bewegte. Das Gerät konnte durch die gezielte Aktion vollständig zerstört werden, auch wurden Chemikalien der Besatzer bei der Sabotage vernichtet. In Saca setzte die Guerilla einen Transporthubschrauber unter Beschuss. Nach HPG-Angaben hat die Maschine am Sonntagabend das Gebiet angeflogen, um Luftlandetruppen abzusetzen. Dies wurde verhindert. Ein zweiter Truppentransport wurde in Çemço durch heftiges Artilleriefeuer seitens HPG und YJA Star vereitelt. In Karker wurde ein Kampfhubschrauber mitten in einem Angriffsflug von der Guerilla attackiert und zum Rückzug gezwungen.