Die kurdische Guerilla hat einen Luftangriff der türkischen Besatzungstruppen auf den Zap verhindert. Durch die erfolgreiche Intervention mobiler Einheiten der Volksverteidigungskräfte (HPG) und Verbände freier Frauen (YJA Star) gegen einen Kampfhubschrauber wurde die Bombardierung des Widerstandsgebiets Saca abgewehrt, heißt es in einer Erklärung der HPG-Pressestelle. Der Vorfall ereignete sich demnach am Samstagabend. „Die Maschine wurde schwer getroffen und musste sich aus dem Gebiet zurückziehen.“
Zuvor wurden in Çemço zwei Vormarschversuche türkischer Trupps auf Verteidigungspositionen der Guerilla zurückgeschlagen. Zunächst wurde eine Sabotageaktion durchgeführt, später gingen die Kämpferinnen und Kämpfer mit Maschinengewehren und Handgranaten vor. Die HPG konnten den Tod von zwei Soldaten sicher feststellen. Ein dritter Militär wurde fast zeitgleich verletzt, allerdings im Zuge einer Sniper-Aktion am Girê Cûdî in Metîna.
Wie weiter aus der Bilanz hervorgeht, setzt die türkische Armee in Reaktion auf den Guerillawiderstand gegen eine Invasion den Beschuss Südkurdistans sowohl aus der Luft als auch vom Boden unvermindert fort. So verzeichneten die HPG den gesamten Sonnabend über mindestens 43 Luftangriffe – sechs davon mittels Kampfflugzeuge – sowie dutzende Artillerieangriffe durch Außenposten an der Grenze. Im gleichen Zeitraum wurden zwölf Attacken mit chemischen Kampfstoffen registriert, teilweise kombiniert mit Sprengstoff.
Die Angriffe richteten sich primär gegen einschlägige Widerstandsgebiete in Zap, Metîna und Avaşîn. Luftschläge von Kampfjets trafen das Dorf Gundê Şêlazê, den Girê Bihar und Çemço. In mehreren Regionen Südkurdistan kommt es nach HPG-Angaben wieder vermehrt zu Aufklärungsflügen türkischer Drohnen, unter anderem über den Gipfeln FM, Cûdî und Amêdî. Im Karker-Gebiet versuchten Besatzungstruppen zum wiederholten Mal, die Verteidigungspositionen und unterirdischen Tunnelanlagen der Guerilla mit Baggerfahrzeugen einzureißen.
HPG bestätigen Bombardements durch Iran
Indes bestätigen die HPG die Artillerieangriffe Irans gegen südkurdisches Territorium, zu denen es seit dem Vortag kommt. Der Granatenbeschuss an den Ausläufern des Berbizina-Gipfels in der Sîdekan-Region etwa habe sich gezielt gegen Siedlungsgebiete der angestammten Bevölkerung gerichtet, betonen die HPG. Ob Menschen dadurch zu Schaden gekommen sind, ist noch immer unklar.