Ulla Jelpke fordert Freilassung von Çiçek Kobanê

Die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, hat an die Bundesregierung und die internationalen Institutionen appelliert, sich für die Freilassung der gefangenen YPJ-Kämpferin Çiçek Kobanê einzusetzen.

Die Kämpferin der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ), Çiçek Kobanê, geriet vermutlich am 21. Oktober im Dorf Mişrefa bei Ain Issa verletzt in Gefangenschaft der Dschihadistenmiliz Ahrar al-Sham / Bataillon Darat Izza (Dar Taizzah), die sich an der Seite des NATO-Partners Türkei und seiner sogenannten „Syrischen Nationalarmee“ an der völkerrechtswidrigen Invasion in Rojava beteiligt. In sozialen Netzwerken sind Fotos und Videos von der Gefangennahme von Çiçek Kobanê verbreitet worden, in denen die Hinrichtung der Kämpferin angekündigt wurde. Die Dschihadisten präsentierten die Gefangene und schrien: „Ins Schlachthaus, ins Schlachthaus.“ Erst nach internationalen Protesten wurde sie in die Türkei überstellt. Wie die Nachrichtenagentur MA meldet, ist Çiçek Kobanê in verletztem Zustand nach Riha (Urfa) gebracht worden, wo sie am Fuß operiert wurde. Aus dem Krankenhaus ist sie in die Antiterrorabteilung der Polizeidirektion verschleppt worden. Ihr wurde eine Platinschiene im Fuß eingesetzt. Sie kann nicht allein aufstehen und sich nicht selbst versorgen.

Die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, gab eine Erklärung ab, darin heißt es: „Die YPJ-Kämpferin Çiçek Kobanê wurde von der Terrormiliz Ahrar al-Sham, die durch die Türkei befehligt wird, am 21. Oktober gefangen genommen. Kobanê geriet offenbar bei Serêkaniyê in Gefangenschaft, als sie die Region gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg des AKP-Regimes verteidigte.“ Die Abgeordnete weiter: „Ich fordere die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft auf sicherzustellen, dass die mutige Kämpferin nicht weitere Misshandlungen oder Übergriffe zu erdulden hat und ihre Freilassung oder zumindest ein Kriegsgefangenenstatus für sie erwirkt wird.“

Jelpke fordert: Schmutzigen EU-Türkei-Deal aufkündigen

Zum Angriff auf Rojava erklärt Jelpke: „Die Türkei und ihre Terrormilizen betreiben unter den Augen der Welt einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Von Seiten des Erdogan-Regimes gibt es keinen Waffenstillstand – tagtäglich werden Zivilisten von den türkischen Truppen und Milizen ermordet. Es finden schwerste Kriegsverbrechen statt – vom Einsatz von Chemiewaffen bis hin zu extralegalen Hinrichtungen. Die Bundesregierung muss endlich aufhören, das AKP-Regime zu unterstützen und sich auf EU-Ebene für die Aufkündigung des schmutzigen EU-Türkei-Deals einsetzen.“