Der türkische Außenminister Hakan Fidan ist am Montag in Ankara mit Falih Al-Fayyadh zusammengetroffen, dem Kopf der irakischen Paramilitärs der sogenannten Volksmobilisierungseinheiten (Hashd Al-Schaabi, auch PMF). Details zum Inhalt des Treffens mit dem Anführer des Iran-nahen Milizenverbands wurden nicht genannt, ein Thema dürfte aber das militärische Vorgehen gegen die kurdische Bewegung sowie Nord- und Ostsyrien gewesen sein.
Die aktuellen Entwicklungen in der Autonomieregion im Nordosten Syriens und in Südkurdistan (Kurdistan-Region des Irak) deuten darauf hin, dass in den kommenden Wochen oder Monaten ein harter und schwerer Angriff und Krieg bevorsteht. Dies erklärt auch den regen diplomatischen Verkehr zwischen Ankara, Bagdad und Hewlêr (Erbil).
Vor zwei Wochen hatten sich der türkische Verteidigungsminister Yaşar Güler und Generalstabschef Metin Gürak auf Staatsbesuch im Irak und in der kurdischen Autonomieregion befunden. Wenige Tage zuvor hielt sich der Chef des türkischen Geheimdienstes MIT, Ibrahim Kalın, in Bagdad auf. Am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz am Wochenende hatten sich Außenminister Fidan und der Präsident der Kurdistan-Region im Irak, Neçirvan Barzanî, zu einem Austausch über das gemeinsame Vorgehen gegen die PKK und Ölexporte aus Kurdistan in die Türkei getroffen.