Die Wahlen in der Türkei werden die politische Lage in der gesamten Region und darüber hinaus über Jahre hinweg maßgeblich beeinflussen. Das kurdische Zentrum Civaka Azad lädt Journalist:innen zur Berichterstattung ein und kann Kontakte herstellen.
Am 14. Mai finden in der Türkei Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Der Ausgang dieser Wahlen wird die politische Lage in der gesamten Region und darüber hinaus über Jahre hinweg maßgeblich beeinflussen. Das in Berlin ansässige Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. lädt ausländische Journalist:innen zur Berichterstattung ein und kann Kontakte zur HDP, der zweitgrößten Oppositionspartei im Parlament, sowie zu internationalen Wahlbeobachter:innen herstellen.
„Es sind geradezu Schicksalswahlen für die Menschen in der Türkei und im gesamten Nahen Osten. Die aktuellen Umfragen deuten auf einen knappen Wahlausgang hin“, teilt Müslüm Örtülü von Civaka Azad zu der gegenwärtigen Situation mit:
„Um das Wahlergebnis in ihrem Sinne zu beeinflussen, verschärft die herrschende AKP-Regierung derzeit massiv die Repressionen gegen Abgeordnete, Mitglieder und Aktivist:innen der Demokratischen Partei der Völker (HDP). Die Partei ist nicht nur von einem Verbot bedroht, ihre Mitglieder werden in immer wiederkehrenden Wellen verhaftet, schikaniert und inhaftiert. Alleine am gestrigen Dienstag wurden bei Razzien in 21 Städten mindestens 126 Personen festgenommen, darunter Journalist:innen, Künstler:innen, Anwält:innen, Politiker:innen. Die AKP-Regierung ist sich bewusst, dass die Wähler:innen der HDP eine Schlüsselrolle spielen, da sie die Königsmacher dieser Wahlen sein werden. Aus diesem Grund ist es wahrscheinlich, dass die Repressionswelle weiter zunehmen wird. Auch am Wahltag selbst sind Unregelmäßigkeiten zu befürchten. Die HDP warnt vor möglichen Wahlmanipulationen und hat deshalb zu einer internationalen solidarischen Wahlbeobachtung aufgerufen.
Aufgrund der Schlüsselrolle der HDP bei den Wahlen, die unter der Wahlliste der Grünen Linkspartei antreten wird, sowie der allgemein angespannten Situation in den kurdischen Siedlungsgebieten, halten wir es für besonders wichtig, dass auch die internationale Presse am Wahltag ihr Augenmerk verstärkt auf die kurdischen Siedlungsgebiete im Südosten der Türkei richtet. Wir laden Sie deshalb ein, am 14. Mai aus den betroffenen Regionen zu berichten und möchten Ihnen das Angebot machen, Sie mit den entsprechenden Strukturen der HDP und/oder den internationalen Wahlbeobachter:innen in Verbindung zu setzen.“
