Türkei: Razzien und Festnahmen in zehn Provinzen
Bei Razzien in zehn Provinzen der Türkei sind mindestens 20 Personen unter dem Vorwurf der „Finanzierung der Terrororganisation und Partizipation an der Gefangenenorganisierung“ festgenommen worden.
Bei Razzien in zehn Provinzen der Türkei sind mindestens 20 Personen unter dem Vorwurf der „Finanzierung der Terrororganisation und Partizipation an der Gefangenenorganisierung“ festgenommen worden.
Am Dienstagnachmittag kam es zu einer neuen Durchsuchungs- und Festnahmeoperation in der Türkei, mutmaßlich gegen die kurdische Opposition. Unter dem Vorwurf der „Finanzierung der Terrororganisation und Partizipation an der Gefangenenorganisierung“ stürmten Polizisten Wohnungen in Adana, Aydın, Istanbul, Bursa, Izmir, Mersin, Êlih (türk. Batman), Amed (Diyarbakır) und Dîlok (Antep) und nahmen auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft Balıkesir mindestens 20 Personen fest.
Repression gegen Hungerstreik?
Aus staatsnahen Medien war zu entnehmen, dass sich die Operation gegen die kurdische Freiheitsbewegung richtet. Demnach ist es wahrscheinlich, dass es sich bei Operation um einen weiteren Versuch handelt, den seit dem 27. November andauernden Hungerstreik durch Repression zu ersticken. Die Gefangenen befinden sich seit mehr als zwei Monaten in Fünftagesschichten im unbefristeten Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans und ein Ende der in den türkischen Gefängnissen dramatischen Haftbedingungen. An dem Hungerstreik haben sich bisher bereits mehrere tausend Gefangene beteiligt.
2019/2020 konnte ein 200-tägiger Massenhungerstreik die Isolation des kurdischen Repräsentanten kurzfristig durchbrechen. Eine solche Niederlage soll durch Repression verhindert werden. So fanden gleich zu Beginn des Hungerstreiks Razzien und Festnahmen gegen Organisationen von Familien der Gefangenen statt.