Türkei: Vier HDP-Aktivisten wegen „Corona-Hilfe” festgenommen

In Adana sind vier HDP-Aktivisten, darunter auch der Ko-Vorsitzende des Kreisverbands Ceyhan, wegen Terrorvorwürfen festgenommen worden. Ihnen wird zur Last gelegt, Hilfspakete für Notleidende in der Corona-Krise an Guerillakämpfer weitergegeben zu haben.

In Ceyhan in der südtürkischen Provinz Adana sind am Freitag vier HDP-Aktivisten festgenommen worden. Unter ihnen befindet sich auch der Ko-Vorsitzende des Kreisverbands Seyfettin Aydemir. Ihm sowie Sabri Duman, Şahin Dorak und Umut Dorak wird vorgeworfen, Hilfspakete im Rahmen der Anfang April von der Demokratischen Partei der Völker (HDP) initiierten Patenschaftskampagne für bedürftige Familien in der Corona-Krise an Guerillakämpfer*innen im Amanos-Gebirge weitergegeben zu haben. Beweise für die Vorwürfe gibt es nicht.

Die Festnahme der vier Aktivisten ereignete sich am Mittag im Polizeipräsidium Ceyhan, da sie im Vorfeld aufgrund von Ermittlungen wegen „Unterstützung für eine Terrororganisation“ zur Abgabe einer mündlichen Aussage aufgefordert worden waren. Kaum hatten Aydemir und seine Parteigenossen das Gebäude betreten, wurden sie schon auf Betreiben der zuständigen Staatsanwaltschaft in Gewahrsam genommen. Wie zu erfahren war, sollen sie nach ihrer Vernehmung auf freien Fuß gesetzt werden. Ob das Ermittlungsverfahren eingestellt wird, ist zu bezweifeln.