HDP vermittelt über 4000 Corona-Patenschaften

Die HDP hat bisher über 4000 Patenschaften vermittelt, mit denen in der Corona-Pandemie in Not geratene Familien unterstützt werden. Der Bedarf ist sehr viel größer.

Der HDP-Vizevorsitzende Alican Önlü hat sich gegenüber ANF zu der Arbeit seiner Partei während der Corona-Pandemie geäußert. „Im Kampf gegen die Pandemie arbeiten wir daran, die eigene Stärke und die Selbstverteidigung zu fördern“, sagte der Abgeordnete aus Dersim, der für die parteiinterne Organisierung zuständig ist. „Der Geist unserer Partei, das starke Paradigma, auf dem sie aufbaut, das Parteiprogramm und die kämpferische Tradition, aus der sie hervorgegangen ist, zeigen bereits einen realistischen Lösungsansatz gegen die Pandemie auf.“

Die HDP verteidige weiterhin die Gesellschaft gegen den Kapitalismus, stehe an der Seite der Armen und Werktätigen und stelle eine wichtige Plattform für den Frauenbefreiungskampf dar, betonte Önlü. Gegen die Almosenkultur des Staates bemühe sich die Partei, die gesellschaftliche Solidarität zu vergrößern.

Kampagne für Familienpatenschaften

Im Verweis auf die gestartete Patenfamilienkampagne erklärte der HDP-Politiker: „Wir haben fünfzig lokale Krisenkoordinationsstäbe gegründet, um die Familien ausfindig zu machen, die Unterstützung benötigen oder Unterstützung leisten können. Diese Krisenstäbe arbeiten aktiv daran, beide Seiten der Kampagne zusammenzubringen und eine Verbindung zwischen ihnen herzustellen. Die Arbeit wird zentral koordiniert. Das Hauptziel der Kampagne ist es, die gesellschaftliche Solidarität zwischen den Völkern und Gemeinschaften zu organisieren und aktive Unterstützung für bedürftige Familien in dieser Zeit zu leisten. Im Gegensatz zu der spalterischen und polarisierenden Politik der AKP/MHP-Regierung wollen wir die Solidarität unter allen gesellschaftlichen Gruppen fördern.“

Auf der Liste der HDP stehen inzwischen 21.759 Familien, die Unterstützung benötigen. Für 4.212 Familien konnte eine Patenschaft vermittelt werden, bei der monatlich ein bestimmter Geldbetrag angewiesen wird. Weitere 11.016 Familien haben Lebens- und Reinigungsmittel erhalten, die von Privatpersonen, Einrichtungen und Firmen gespendet worden sind.

Alican Öncü wies auf die Kluft zwischen Bedarf und Spendenbereitschaft hin und sagte: „Wir bemühen uns, diese immer noch sehr große Lücke zu schließen. Als Koordinationszentrum appellieren wir an die Menschen im Land, in den Metropolen und im Ausland. Wir glauben, dass wir in dieser schweren Zeit politisch und moralisch die Verantwortung dafür haben, das Solidaritätsnetz zu vergrößern. Im Bewusstsein dieser Verantwortung bitten wir nachdrücklich darum, dass sich Familien und Einzelpersonen, die Unterstützung leisten können, bei uns im Koordinationszentrum melden. Wir können diese schwere Zeit nur überstehen, wenn wir uns füreinander einsetzen und uns geschwisterlich unterstützen. Gegen dieses unbarmherzige System, das die Vereinzelung und Vereinsamung der Menschen fördert, müssen wir mehr werden und zusammenhalten.“