KCK: Solidarität und Organisierung stärken

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans hat eine Erklärung zur aktuellen Covid-19-Pandemie abgegeben und fordert die Menschen zu einer stärkeren Organisierung und Solidarität auf.

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat eine Erklärung zur aktuellen Covid-19-Pandemie abgegeben. Darin heißt es: „Die Covid-19-Pandemie hat sich auf der ganzen Welt ausgebreitet. Die AKP/MHP-Regierung hat versucht, sich als erfolgreich darzustellen, indem sie zwei Monate lang behauptete, es gäbe keinen Virus in der Türkei. Durch diesen Versuch, sich an der Macht zu halten, wurde zugelassen, dass sich das Virus zwei Monate lang ungehindert im Land ausbreiten konnte. Deswegen steigen die Corona-Fallzahlen in der Türkei so rapide an. Insbesondere in den großen Städten, in denen Kurd*innen leben, und in den Metropolen hat die Seuche für Todesfälle gesorgt. Viele der Toten sind Kurdinnen und Kurden. Wir wünschen allen kurdischen, türkischen, tscherkessischen, lasischen, arabischen und christlichen Familien unser aufrichtiges Beileid.

Diese Seuche wirkt sich besonders negativ auf das Leben von Kurd*innen aus. In den Metropolen können sich viele kurdische Familien praktisch nicht mehr selbst versorgen. Deswegen ist es wichtig, dass sich die Kurd*innen in den Metropolen in der Türkei und Kurdistan miteinander solidarisch verhalten. Die AKP/MHP-Regierung hat ihre polarisierende und diskriminierende Politik auch vor dem Hintergrund des Coronavirus nicht aufgegeben. Das macht Solidarität umso wichtiger. Insbesondere deswegen messen wir der Patenfamilienkampagne größte Bedeutung bei. In diesen Zeiten ist Solidarität als Gesellschaft und Volk besonders wichtig.

Die Verbreitung von Covid-19 hat auch in Europa einen starken negativen Einfluss auf die Kurd*innen. Vor allem in Frankreich und England, wie auch in vielen anderen Ländern, sind viele Menschen aus unserer patriotischen Bevölkerung gestorben. Wir wünschen den Familien aller Verstorbenen in Europa und unserer gesamten Bevölkerung unser aufrichtiges Beileid.

In Europa leben Patriot*innen, die seit Jahrzehnten zu unserem Freiheitskampf beitragen. Mit der Arbeit von Jahrzehnten wurde in Europa eine demokratische kurdische Gesellschaft aufgebaut. Die durch die Pandemie verstorbenen Aktivist*innen werden immer im Gedächtnis des Freiheitskampfes dieses Volkes bleiben. Die Suryoye in Europa haben ebenfalls einen wichtigen Beitrag zu unserem Freiheitskampf geleistet. Auch den Angehörigen ihrer durch Covid-19 Verstorbenen wünschen wir unser aufrichtiges Beileid.

Die kurdische Bevölkerung in Europa ist zu einer demokratischen Gesellschaft geworden. Wir sind überzeugt, dass unser Volk in dieser Zeit der Seuche die Probleme mit starker Solidarität überwinden wird. Unsere Bevölkerung in Europa hat zu den schwersten Zeiten das Volk in Kurdistan materiell und moralisch unterstützt. Sie haben eine beispielhafte Haltung an den Tag gelegt. Nun übernehmen sie Verantwortung im Rahmen der Familienpatenschaftskampagne. Wir gratulieren dem kurdischen Volk in Europa und seinen Freund*innen für ihre Haltung.

Unser Volk in Europa und überall auf der Welt sollte folgendes wissen: Organisierung und Solidarität sind die wichtigsten Grundlagen des Kampfes. Damit können Gesellschaften alle Schwierigkeiten überwinden und sie geben dem Kampf die Kraft. Starke Solidarität entsteht mit starker Organisierung. In diesem Sinne muss unser Volk die Solidarität in jedem Bereich stärken.

Die durch das Virus hervorgerufene Situation hat die Bedeutung der Bildung von Kommunen und dem Aufbau von Räten für die Deckung des gesellschaftlichen Bedarfs gezeigt. Dieser Weg muss weiter beschritten werden. Auf diese Weise kann unser Volk in jeder Phase des Kampfes, aber auch bei von der kapitalistischen Moderne hervorgerufenen Krisen, sich selbst versorgen. Unser Volk hat bereits in Rojava, Europa und Mexmûr Beispiele für die Bedeutung einer organisierten Gesellschaft aufgestellt. Wir rufen das ganze kurdische Volk und seine Freund*innen auf, sich überall solidarisch zu organisieren und den Kampf gegen den türkischen Kolonialfaschismus aller Schwierigkeiten zum Trotz auszuweiten.“