Amed: Anwaltskammer ruft Justizminister zur Verantwortung

Die Anwaltskammer von Amed fordert das Justizministerium dazu auf, die Rechte von Abdullah Öcalan und allen anderen Gefangenen zu wahren und das Leben der hungerstreikenden Gefangenen nicht zu gefährden.

Als Vorsitzender der Anwaltskammer von Amed (Diyarbakir) hat Cihan Aydin auf einer Pressekonferenz daran erinnert, dass der Kontakt Gefangener zu ihren Anwälten und Angehörigen ein Grundrecht ist. Das gelte auch für den PKK-Gründer Abdullah Öcalan, von dem es seit über zwei Jahren kein Lebenszeichen mehr gibt.

Aydin verwies auf den Hungerstreik von Leyla Güven, mit dem die HDP-Abgeordnete seit dem 8. November 2018 im Gefängnis von Amed die Aufhebung der Isolation Öcalan fordert. „Leyla Güven ist seit 57 Tagen im Hungerstreik, ihr Zustand ist mittlerweile kritisch“, erklärte der Vorsitzende der Anwaltskammer. Nach Güven sind zahlreiche weitere Gefangene in einen Hungerstreik getreten, der Anwaltskammer liegen Informationen vor, dass den Hungerstreikenden eine ausreichende Versorgung mit Wasser, Zucker, Salz und Vitaminen verweigert wird, teilte Aydin mit.

„Als juristische Vereinigung lehnen wir prinzipiell alle Aktionen ab, mit denen die Gefangenen ihr eigenes Leben gefährden. Gleichzeitig möchten wir jedoch betonen, dass der Kontakt zu Anwälten und Angehörigen auch für Abdullah Öcalan und die anderen drei Gefangenen auf Imrali ein Grundrecht ist“, sagte Aydin und forderte das Justizministerium zum Handeln auf, bevor für Leyla Güven und alle anderen Hungerstreikenden ein lebensgefährlicher Zustand eintritt.