Türkei: 98 Corona-Tote in 24 Stunden

In der Türkei sind offiziellen Angaben zufolge 98 Menschen in den vergangenen 24 Stunden infolge einer Coronavirus-Infektion gestorben. Damit sei die Zahl der Todesfälle auf 1.296 gestiegen. Unterdessen wurden weitere Ausgangssperren angekündigt.

Offiziellen Angaben zufolge ist die Zahl der an Covid-19 verstorbenen Menschen in der Türkei auf insgesamt 1.296 gestiegen. In den vergangenen 24 Stunden seien 98 Menschen gestorben, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Montagabend auf Twitter mit. Außerdem seien weitere 4.093 Menschen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Damit liege die Gesamtzahl der Infizierten nun bei 61.049. Erholt haben sich der Regierung zufolge bisher rund 3.957 Menschen.

Offiziell drei Gefangene an Covid-19 gestorben

Unterdessen hat das türkische Justizministerium erstmalig den Tod von Gefangenen durch das Coronavirus zugegeben. Nach Angaben des Justizministers Abdülhamit Gül hätten sich 17 Gefangene aus fünf Haftanstalten mit Corona angesteckt, drei Häftlinge sind ums Leben gekommen. Dreizehn der Erkrankten aus besonderen Haftanstalten für Freigänger befinden sich Gül zufolge in einem guten Zustand im Krankenhaus. Ein Gefangener mit chronischen Vorerkrankungen werde allerdings auf der Intensivstation behandelt. Auch bei 79 Beschäftigten des Vollzugspersonals soll eine Infektion festgestellt worden sein.

Weitere Ausgangssperren angekündigt

Inzwischen hat Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan für die kommenden Wochenenden weitere Ausgangssperren in 31 Städten angekündigt. Man wolle die Maßnahme so lange wie nötig beibehalten, um zu verhindern, dass es bei frühlingshaftem Wetter zu Menschenansammlungen komme und somit die Ansteckungsgefahr erhöht werde. Das nächste 48-stündige Ausgehverbot startet demnach am kommenden Freitag um Mitternacht und endet am Sonntag zur gleichen Zeit.

Eine am letzten Freitag kurzfristig erlassene Ausgangssperre hatte an vielen Orten der Türkei zu Panik und Chaos geführt. Das Verbot war ebenfalls in 31 Städten verhängt worden, darunter Großmetropolen wie Istanbul, Izmir und die Hauptstadt Ankara sowie die kurdischen Städte Amed (Diyarbakir), Wan (Van) und Mêrdîn (Mardin), allerdings nur knapp zwei Stunden vor Inkrafttreten bekannt gegeben worden. Deshalb kam es am Freitagabend besonders in Istanbul zu Panikkäufen und Menschensammlungen, die womöglich für eine größere Verbreitung des Coronavirus sorgten. Auch zahlreiche Kritiker warfen der Regierung vor, durch die unkoordinierte Anordnung der Ausgangssperre Menschen einer erheblichen Ansteckungsgefahr ausgesetzt zu haben.

Erdoğan lehnt Rücktritt von Innenminister ab

Innenminister Süleyman Soylu hatte am Sonntag Verantwortung für das Chaos übernommen und seinen Rücktritt verkündet. Erdoğan lehnte das Rücktrittsgesuch jedoch ab, Soylu ist weiter im Amt. Die HDP bewertet das Schmierentheater als politischen Showeffekt und fordert Konsequenzen.