„Tearing Walls Down“ wird in der Schweiz gezeigt

Die Dokumentation „Tearing Walls Down” über in der Türkei inhaftierte Politikerinnen wird in der Schweiz gezeigt. Die erste Vorführung mit anschließender Podiumsdiskussion fand am Sonntag in Zürich statt.

Der Dokumentarfilm „Tearing Walls Down” (tr. Yıkılacak Duvarlar) von Şerif Çiçek und Hebun Polat wird auf Veranstaltungen in der Schweiz gezeigt. Die erste Vorführung fand am Sonntag in Zürich statt. Der Film porträtiert das Leben und politische Wirken von Aysel Tuğluk, Figen Yüksekdağ und Gültan Kışanak – drei demokratisch gewählte Politikerinnen der HDP und BDP, die 2016 im Zuge der Repressionswelle nach dem einseitig von der türkischen Regierung beendeten Friedensprozess mit der kurdischen Bewegung inhaftiert wurden. Die vierte Protagonistin ist die ehemalige Abgeordnete Sibel Yiğitalp, die im Exil in Berlin lebt und sich von hier aus für ihren richterlichen Freispruch und die Freilassung ihrer inhaftierten Weggefährtinnen einsetzt.


Nach der Filmvorführung in Zürich fand eine Podiumsdiskussion mit Gültan Kışanaks Tochter Evin Jiyan Kışanak, Sibel Yiğitalp und Nuran Tekdağ von der Organisation „Brücke der Geschwisterlichkeit Zürich-Amed“ statt. Moderiert wurde die Diskussion von Maja Hess von Medico International Schweiz. Die Referentinnen berichteten über die menschenrechtswidrigen Haftbedingungen politischer Gefangener in der Türkei, den als „Kobanê-Verfahren“ bekannten Schauprozess gegen Hunderte Politiker:innen, die Besatzungsangriffe des türkischen Staates auf Kurdistan und die rechtswidrige Isolation von Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali. Zuletzt rief der ehemalige Ko-Bürgermeister von Amed (tr. Diyarbakır), Fırat Anlı, zur Solidarität mit den politischen Gefangenen auf.

„Tearing Walls Down“ wird noch in drei weiteren Städten in der Schweiz gezeigt. Heute findet um 19 Uhr eine Vorführung in Bern, Neubrückerstrasse 8, statt. Weitere Veranstaltungen sind am 31. Oktober in St. Gallen (Grünbergstrasse 7, 18.15 Uhr) und am 1. November in Basel (Klybeckstrasse 247, 19.30 Uhr).