Mitglieder der Bielefelder Ortsgruppe des Studierendenverbands Jinên Xwendekarên Kurdistan (Studierende Frauen aus Kurdistan, JXX) haben in der Innenstadt eine Symbolaktion durchgeführt, um auf den Hungerstreik in den Gefängnissen der Türkei sowie in vielen Städten Europas aufmerksam zu machen. Bei der Aktion in der Fußgängerzone brachten die Studentinnen in unmittelbarer Nähe von Weihnachtsmarktständen Transparente an und stellten leere Teller und Becher auf, die symbolisch die Mahlzeit der Hungerstreikenden darstellten. Interessierte Passant*innen wurden in Gesprächen über die aktuelle Situation in der Türkei sowie die Lage in den Gefängnissen aufgeklärt. Die Aktivistinnen kritisierten dabei das Schweigen internationaler Menschenrechtsorganisation und insbesondere die Haltung des CPT, das als Antifolterkomitee des Europarats seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.

Zum Hintergrund der Aktion:

Die im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) inhaftierte kurdische Politikerin Leyla Güven befindet sich seit mittlerweile 44 Tagen gegen die Isolation Abdullah Öcalans in einem unbefristeten Hungerstreik. Die Aktion Güvens, die HDP-Abgeordnete für die Provinz Colemêrg (Hakkari) und Ko-Vorsitzende des zivilgesellschaftlichen Zusammenschlusses DTK (Demokratischer Gesellschaftskongress) ist, löste eine große Solidaritätswelle aus. Hunderte Menschen weltweit traten nach ihr ebenfalls in einen Hungerstreik und unterstützen die Forderungen Leyla Güvens: Freiheit für Abdullah Öcalan und das Ende der türkischen Kriegspolitik gegen Kurdinnen und Kurden.

Vor dem CPT in Straßburg findet seit Montag ebenfalls ein unbefristeter Hungerstreik kurdischer Aktivist*innen statt. Sie fordern vom Antifolterkomitee einen umgehenden Besuch auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali, auf der sich der PKK-Gründer Öcalan seit zwanzig Jahren befindet. 

JXK: Leyla Güvens Forderungen sind auch unsere Forderungen

Der Studierendenverband JXK fordert mit der Symbolaktion in Bielefeld Aufmerksamkeit und Solidarität für den Protest der Hungerstreikenden und erklärt die Forderungen Leyla Güvens auch als die eigenen. In einer Stellungnahme heißt es: „Die physische Befreiung Öcalans muss in einen globalen Kontext gesetzt und als einzige Lösung für den Frieden im Nahen und Mittleren Osten anerkannt werden. Die aktuellen Bedrohungen durch die Türkei und die Angriffe auf Rojava kennzeichnen den Beginn eines großen Krieges auf Kosten der Kurd*innen und dürfen nicht beschwiegen werden.Widerstand heißt die Antwort, Tod dem Faschismus! Solidarität mit den Hungerstreikenden und den politischen Gefangenen, endlose Grüße nach Straßburg!”