Straßburger Mahnwache: Europa ist durchgefallen

In Straßburg läuft die letzte Woche der Mahnwache „Freiheit wird siegen, handeln für Öcalan“, die heute von Aktivistinnen und Aktivisten aus Baden-Württemberg gestaltet wurde.

Im französischen Straßburg läuft die letzte Woche der Mahnwache „Freiheit wird siegen, handeln für Öcalan“. Am Montag übernahmen Mitglieder des in Baden-Württemberg organisierten Dachverbands FCK das auf Initiative der Aktionsgruppe „Freiheit für Öcalan“ auf dem Place de la République gestaltete Sit-in. Die 70-köpfige Gruppe reiste dafür aus Städten wie Stuttgart, Heilbronn, Esslingen und Ludwigsburg an. Mit dabei ist auch Sait Öztürk, Ko-Vorsitzender von FCK.

„Die Missachtung der Menschenrechte Abdullah Öcalans durch die Türkei ist bekanntermaßen besonders schamlos. Sie zielt faktisch auf die Abstrafung der gesamten kurdischen Gesellschaft ab. Als Kurdinnen und Kurden finden wir es daher mehr als besorgniserregend, dass der menschenfeindliche und menschenrechtsfeindliche Umgang des türkischen Staates mit Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali in Europa stillschweigend hingenommen wird“, äußerte Öztürk bei einer Ansprache.

Es sei an der Zeit, dass Europa den Druck erhöhe und von Ankara die Einhaltung ihrer Verpflichtungen einfordere. Die Ignoranz angesichts des „großen Unrechts“ auf Imrali, wo dem kurdischen Vordenker ein auf seine körperliche und physische Vernichtung abzielendes Haftregime auferlegt werde, zeige, „dass Europa beim Test auf Demokratie, Menschenrechte und Freiheit durchgefallen“ sei, so Öztürk. „Genau das aber verbietet die Menschenwürde. Dennoch werden wir nicht müde werden, unseren Kampf fortzusetzen und Europa und seine Institutionen daran zu erinnern, dass sie für die volle Verwirklichung der Menschenrechte Sorge zu tragen haben, wo dies nicht gegeben ist“, erklärte Öztürk abschließend.

Planung bis Freitag

Die weitere Planung der seit dem 1. Dezember laufenden Mahnwache sieht vor, dass die Aktion am morgigen Dienstag vom bundesweiten Dachverband KON-MED getragen wird. Am Mittwoch wollen kurdische Aktivistinnen und Aktivisten aus Südfrankreich das Sit-in übernehmen. Für Donnerstag haben sich Internationalist:innen und ein diplomatisches Netzwerk angekündigt. Den Abschluss der Mahnwache am Freitag werden die kurdischen Communities aus dem Raum Düsseldorf und Köln gestalten.