Straßburg: Woche 669 der Mahnwache für Öcalans Freiheit

Die vor knapp dreizehn Jahren in Straßburg gestartete Mahnwache für die Freiheit Abdullah Öcalans dauert bereits die 669. Woche an. Vor dem Gebäude des Europäischen Komitees zur Verhütung von Folter halten Aktivist:innen beständig an ihrer Forderung fest.

Gruppe aus Bordeaux übernimmt Protest

Die Mahnwache für die Freiheit des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan in Straßburg wird auch in der mittlerweile 669sten Woche entschlossen fortgesetzt. Wöchentlich wechselnde Delegationen protestieren bei der seit dem 25. Juni 2012 bestehenden Mahnwache vor den europäischen Institutionen in Straßburg gegen die Isolationshaft auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali. Hierbei wird insbesondere auch das für die Kontrolle der Haftbedingungen auf Imrali zuständigen Europäische Komitee zur Verhütung von Folter (CPT) adressiert. Die Aktivist:innen fordern die physische Freiheit des Begründers der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Abdullah Öcalan und die Beendigung des Foltersystems auf Imrali.

Eine kurdische Delegation aus Bordeaux übernahm an diesem Mittwoch die Mahnwache, welcher aktuell erneut eine besondere Brisanz zukommt. Abdullah Öcalan hatte am 27. Februar diesen Jahres, nach mehrfachen Besuchen einer Delegation der DEM-Partei, einen historischen Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft übermittelt. Der Aufruf wurde international viel beachtet und stieß auf große Befürwortung. Wenige Tage später hatte die PKK-Führung hierauf mit Zustimmung und dem Ausrufen eines Waffenstillstands reagiert. Unter bestimmten Voraussetzungen sei sie zu ihrer Auflösung bereit, insbesondere müsse ein dafür erforderlicher Kongress jedoch von dem PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan in persona geleitet werden. Konkrete Schritte der türkischen Regierung blieben bisher jedoch aus.

„Verteidigen wir Kurdistan“

Der Sprecher der Gruppe aus Bordeaux, Serdar Serhad äußerte sich gegenüber ANF zu der umfassenden Bedeutung der Rolle Abdullah Öcalans für den aktuellen Prozess nicht nur in der Türkei, sondern im gesamten Nahen Osten. Dessen Freiheit und Ideen würden im Kriegsprozess im Nahen Osten dringender denn je benötigt. „Solange Öcalan nicht freigelassen wird, werden das kurdische Volk und die unterdrückten Völker im Nahen Osten nicht befreit werden“, sagte Serhad und betonte, dass deshalb allen Kurd:innen, insbesondere jungen Menschen, die Aufgabe zukäme, die Isolation zu durchbrechen und die Freiheit ihres Repräsentanten zu erreichen.

Serhad schloss: „Verteidigen wir Rêber Öcalan und seine Ideen. Verteidigen wir Kurdistan. Lasst uns deshalb unseren Kampf noch weiter ausdehnen und noch mehr Widerstand leisten. Lasst uns 2025 sagen: Genug ist genug, und es kann kein Leben ohne unseren Wegweiser geben.“