Straßburg: Stuttgarter Gruppe übernimmt Mahnwache für Öcalan

Eine Gruppe von Aktivistinnen und Aktivisten aus Stuttgart hat für eine Woche die seit über acht Jahren andauernde Mahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan in Straßburg übernommen.

Seit dem 25. Juni 2012 findet täglich eine Mahnwache für die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans und seine Freilassung statt. Wöchentlich protestieren neue Gruppen von Aktivist*innen vor dem Gebäude des Europäischen Komitees zur Verhinderung von Folter (CPT) und des Europarats in Straßburg. In der 458. Woche des Protests übernimmt eine Gruppe aus Stuttgart die Mahnwache. Die Delegation besteht unter anderem aus Seval Gümüş, Sebahat Koç, Dennis Storz und Hunermend Garip Nurhak.

Seval Gümüş nimmt bereits zum dritten Mal an der Mahnwache teil. Sie erklärt: „Jedes Mal, wenn ich an der Aktion teilnehme, wächst in mir die Hoffnung, Rêber Apo eines Tages unter uns zu sehen.“ Sie erinnert an die Bedeutung der Gefallenen und die Verantwortung, die ihr Erbe mit sich bringe, und unterstreicht die Forderungen der seit dem 27. November 2020 hungerstreikenden Gefangenen. Die Gefangenen kämpfen mit ihrem in Fünftagesschichten rotierenden Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation Öcalans und ein Ende der zerstörerischen Haftbedingungen in türkischen Gefängnissen. Gümüş kritisiert die europäischen Institutionen für ihr Schweigen gegenüber den Verbrechen des türkischen Regimes und fordert diese zum Handeln auf. Sie wirft den europäischen Staaten vor, Menschenrechte und Werte zu einer Handelsware gemacht zu haben. Das kurdische Volk werde demgegenüber aber nicht schweigen. Gümüş ruft im Namen der Gruppe dazu auf, die Aktionen gegen die Isolation von Abdullah Öcalan auszuweiten.

Mit der Aktion in Straßburg konnten in den vergangenen acht Jahren Hunderttausende Menschen erreicht werden. Dabei geht es nicht nur um Informationen über die Situation von Öcalan, die Mahnwache vermittelt auch die emanzipatorische Ideologie Öcalans und ihre globale Bedeutung.