Straßburg: Ezidische Frauen übernehmen Mahnwache für Öcalan

Diese Woche übernehmen ezidische Frauen vom SMJÊ die Mahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan vor dem Gebäude des Europarats und des Antifolterkomitees CPT.

Seit 427 Wochen protestieren Aktivist*innen vor dem Europarat und dem Gebäude des Antifolterkomitees CPT für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan. Jede Woche übernimmt eine andere Gruppe die Mahnwache. In dieser Woche übernehmen Frauen des Dachverbandes des Ezidischen Frauenrats e.V (SMJÊ) den Protest und lösen damit eine Gruppe Aktivist*innen aus Oldenburg ab. In der SMJÊ-Gruppe befinden sich Nure Alkış, Zero Al, Cihan Hewran, Fikriye Ferho und Güle Kurt.

Zeit sich zusammenzuschließen“

Fikriye Ferho fordert im Namen der Gruppe das kurdische Volk zur Einheit gegen Verfolgung und Massaker auf. Die Angriffe des türkischen Staates richteten sich nicht allein gegen Ezid*innen, sondern gegen alle Kurd*innen. „Die Friedensappelle unseres Repräsentanten werden mit tagtäglich neuer Folter und Unterdrückung beantwortet“, so Ferho. Insbesondere die Mütter müssten „Stopp“ gegen diese Politik der Massaker sagen, betont die Aktivistin und fährt fort: „Es ist Zeit, dass das kurdische Volk insgesamt für seinen Repräsentanten und seine Gefallenen eintritt.“

Schweigen bedeutet Komplizenschaft“

Die Frauen appellieren an den Europarat und das CPT, nicht zur Isolation Öcalans zu schweigen. Schweigen bedeute Komplizenschaft. Öcalan sei der Garant für ein friedliches und freies Zusammenleben der Kurd*innen mit allen Völkern des Mittleren Ostens.

Autonome Beteiligung der Frauen

Die Mahnwache in Straßburg findet seit dem 25. Juni 2012 statt. Nur einmal wurde der Protest wegen der Corona-Ausgangssperren unterbrochen. In den vergangenen 427 Wochen haben etwa 2.000 Personen die Mahnwache getragen. Insbesondere die Frauenbewegung beteiligt sich führend an der Protestaktion. Jeden Monat wird eine Woche der Mahnwache autonom von der Frauenbewegung durchgeführt.