Straßburg: Bis Öcalan frei ist!

Die Demonstration in Straßburg anlässlich des 21. Jahrestages der Verschleppung Abdullah Öcalans aus Kenia in die Türkei ist beendet. Der Protest wird mit einer Großkundgebung vor dem Europarat fortgesetzt.

Den Auftakt der Kundgebung bildeten die Eröffnungsreden der beiden Ko-Vorsitzenden des Dachverbands der demokratisch-kurdischen Gesellschaftszentren in Frankreich, Feyziye Erdemirci und Lokman Konar. Anschließend wurden mehrere Botschaften verlesen, darunter die der KJK (Gemeinschaft der Frauen Kurdistans), der Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens und der britischen ehemaligen EP-Abgeordneten Julie Ward. Nach Grußworten von Vertreter*innen weiterer kurdischer Organisationen und einer Rede von Suad Mustafa, der Mutter der Politikerin Hevrîn Xelef, die Generalsekretärin der Zukunftspartei Syriens war und im Zuge der türkischen Invasion in Rojava im vergangenen Oktober von Islamisten exekutiert wurde.

Anschließend folgte eine Ansprache des kurdischen Exilpolitikers Remzi Kartal. Der Ko-Vorsitzende des Volkskongress Kurdistans (Kongra-Gel) wies zunächst auf die Haftbedingungen Öcalans hin. Seit 21 Jahren wird der PKK-Gründer auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer festgehalten. „Aber trotz strenger Isolationshaft setzt Öcalan seine Friedensbemühungen fort und zeigt großen Widerstand gegen die ihm auferlegte Folter. Vor mehr als zwei Jahrzehnten nahm man ihn als Geisel. Die Beteiligten des internationalen Komplotts hatten das Ziel, die kurdische Freiheitsbewegung zu zerschlagen und ihre eigene Version von einem vermeintlich „demokratischen” Mittleren Osten umzusetzen. Doch das von Öcalan seit 1999 aufgebaute Paradigma vereitelte die Pläne der am Komplott beteiligten Kräfte. Wir werden sie niemals vergessen und wir werden ihnen niemals vergeben. Unser Volk wird sich wie bisher dem Komplott widersetzen.”

 

Im weiteren Verlauf seiner Rede ging Kartal auf die Geschichte der kolonialen Fremdherrschaft in Kurdistan ein und sagte, dass die Gründung der kurdischen Freiheitsbewegung einen Wendepunkt für die Völker der gesamten Region darstellt. Abschließend erinnerte Kartal an das Urteil des belgischen Kassationshofs Ende Januar, wonach die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) nicht als terroristische Organisation, sondern als eine Partei in einem bewaffneten Konflikt zu bewerten ist. Kartal sagte, dass sich mit dem Urteil eine neue Perspektive eröffnet habe. Er kündigte an, dass die kurdischen Organisationen in Europa ihre politischen, diplomatischen und juristischen Bemühungen weiter ausweiten werden, damit der Konflikt gelöst wird und die Kriminalisierung der kurdischen Bewegung ein Ende findet.