Der am Sonntag in Basel gestartete internationalistische lange Marsch wird in Frankreich fortgesetzt. Am Montag trafen die rund 200 Teilnehmenden aus 13 Ländern vor dem Bahnhof in Saint-Louis zusammen und liefen hinter einem Transparent mit der Aufschrift „Freiheit für Öcalan – Politische Lösung der kurdischen Frage“ nach Sierentz und trugen dabei Fahnen mit dem Konterfei des kurdischen Vordenkers und der Arbeiterpartei Kurdistan (PKK).
Auf der knapp zwanzig Kilometer langen Wegstrecke wurde die Bedeutung des internationalistischen Kampfes betont, die zentrale Botschaft lautete „Wir werden gewinnen!“. Immer wieder fiel die Parole „Wir sind alle PKK!“, der türkische Präsident Erdogan wurde als Terrorist und Diktator bezeichnet. In den Pausen wurde getanzt. Am Abend fuhren die Aktivist:innen mit Bussen nach Mulhouse und nahmen an einer Veranstaltung zum Weltfrauenkonföderalismus im kurdischen Gesellschaftszentrum teil.
Heute geht in Mulhouse weiter. Die Teilnehmenden tragen gelbe und blaue Umhänge mit der Aufschrift „Freiheit für Öcalan“ in mehreren Sprachen. Im Rahmen der seit Jahresbeginn laufenden Kampagne „Hunderttausend Karten nach Imrali“ wurden Grußkarten an Abdullah Öcalan in einen Briefkasten gesteckt.
„Reise zur Freiheit“ der kurdischen Jugendbewegung
Parallel zu dem internationalistischen Marsch laufen Aktivist:innen der Revolutionären Jugendbewegung (TCŞ) und der Bewegung kämpferischer junger Frauen (TekoJIN) seit Samstag aus Mannheim Richtung Straßburg.
Während die Behörden in Baden-Württemberg jegliche bildliche Darstellung von Abdullah Öcalan verboten hatten, konnte am Montag im Saarland mit Fahnen verdeutlicht werden, um wen es bei der Demonstration eigentlich geht.
Die gestrige Route führte von Homburg in die Gemeinde Kirkel. Auf dem Weg wurden Flugblätter mit Hintergrundinformationen und den Forderungen der kurdischen Jugendbewegung verteilt. Am Abend fand ein Seminar von Teko-JIN-Aktivistinnen statt. Heute geht es weiter von Friedrichsthal nach Saarbrücken.
Konferenz in Straßburg
Ein weiterer langer Marsch, der bereits im Januar in Paris aufgebrochen ist, bewegt sich derzeit durch Frankreich. Am Wochenende demonstrierten Tausende Menschen in Marseille.
Die Märsche werden am 15. Februar in Straßburg zusammentreffen. Am 16. Februar wird in Straßburg eine Konferenz stattfinden. Dabei wird es um die Fragen gehen, wie das internationale Komplott gegen die kurdische Bewegung entstanden ist und wie die Völker und insbesondere Frauen darauf reagiert haben. Ein weiterer Punkt ist die Bedeutung der Gefangenschaft von Abdullah Öcalan für das kurdische Volk. Eine Anwältin oder ein Anwalt der Istanbuler Kanzlei Asrin, die Öcalan und seine drei Mitgefangenen Hamili Yıldırım, Ömer Hayri Konar und Veysi Aktaş vertritt, wird über die Isolationsfolter auf der Gefängnisinsel Imrali und den Widerstand dagegen berichten. Das letzte Thema auf der Konferenz ist die Internationalisierung des Kampfes und die weltweite Verbreitung des Öcalan-Paradigmas.
Demonstration in Köln
Am 17. Februar werden die Aktivist:innen des Sternmarsches nach Straßburg an der Großdemonstration in Köln teilnehmen. Die Demonstration trägt das Motto „Schluss mit 25 Jahren Isolation, Folter und Rechtlosigkeit“ und wird von der Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland e.V. (KON-MED) veranstaltet.