Internationalistischer langer Marsch in Basel gestartet

In Basel hat der internationalistische „Lange Marsch“ für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage begonnen. Ziel der mittlerweile achten Auflage ist Köln. Dort findet am Samstag eine europaweite Großdemonstration statt.

Im schweizerischen Basel ist am Sonntag der Startschuss für die achte Auflage des internationalistischen langen Marschs für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage gefallen. Beteiligt an der sechstägigen Demonstration sind rund 200 internationalistische Aktivistinnen und Aktivisten aus dreizehn verschiedenen Ländern. Weitere Teilnehmende sind Mitglieder der Demokratischen Kurdischen Gemeinde in der Schweiz (CDK-S). Sie werden den Marsch in den nächsten drei Tagen begleiten.

Bereits am Samstag trafen die Beteiligten des internationalistischen Marschs in Basel ein und kamen zu einem Kennenlernen zusammen. Heute Vormittag versammelten sie sich im Kurdischen Gesellschaftszentrum DTKM und zogen gemeinsam ins Theaterplatz-Quartier, um eine Auftaktkundgebung abzuhalten. Die Internationalistin Lori Kollontai thematisierte in einer Rede die Hintergründe der mehrtägigen Demonstration und wies darauf hin, dass die politische Geiselhaft Abdullah Öcalans in der Türkei seit nunmehr 25 Jahren andauert. Dabei hob sie hervor, dass der 74-Jährige die meiste Zeit seit seiner Verschleppung auf die Gefängnisinsel Imrali – wie auch die letzten drei Jahre – in totaler Isolation verbringen musste.

„Der Umstand, den politischen Repräsentanten der Kurdinnen und Kurden vollständig von seiner Außenwelt abzuschotten, ist das größtes Hindernis vor einer Lösung der kurdischen Frage und der damit einhergehenden Demokratisierung der Türkei.“ Beides würde das Ende der auf Krieg und Konflikte ausgelegten Eskalationspolitik des türkischen Staates bedeuten, sagte Kollontai. Dies könne aber nur erreicht werden, wenn es Öcalan erlaubt werde, mit seinen Anwält:innen und seiner Familie zu kommunizieren und unter Bedingungen frei zu sein, die es ihm erlauben, eine Rolle bei der Suche nach einer gerechten und demokratischen Lösung der Kurdistan-Frage zu spielen. Diese Forderung zu stellen sei das Hauptziel der Demonstration, so die Aktivistin.


Nach kurdischen Tänzen zum Warmwachen startete die Demonstration laut und kämpferisch Richtung Marktplatz. Bei der dortigen Postfiliale gab es einen kurzen Zwischenstopp: zahlreiche Beteiligte warfen im Rahmen der Kampagne „100.000 Postkarten nach Imrali“ schriftliche Grüße an Öcalan ein. Aktuell zieht der Marsch wieder in das DTKM. Dort wird am späten Nachmittag zunächst der Dokumentarfilm „Hêza“ von Derya Deniz gezeigt. Anschließend wird das Programm mit einer musikalischen Darbietung fortgesetzt. Die nächsten Tage führt die Demonstration durch das Elsass. Am Donnerstag soll in Straßburg eine längere Zwischenetappe eingelegt werden, weil es eine internationalistische Konferenz geben wird. Das Ziel des Marschs ist Köln. Dort findet am 17. Februar eine europaweite Großdemonstration statt.