Staatsanwalt fordert 30 Jahre Haft für Çağlar Demirel

Das Urteil gegen die ehemalige HDP-Abgeordnete Çağlar Demirel ist aufgehoben worden. Statt siebeneinhalb Jahren Freiheitsstrafe fordert die Staatsanwaltschaft im neu aufgerollten Prozess dreißig Jahre Gefängnis für die inhaftierte Politikerin.

Im Prozess gegen die ehemalige HDP-Abgeordnete Çağlar Demirel in Amed (tr. Diyarbakir) hat die Staatsanwaltschaft dreißig Jahre Freiheitsstrafe wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gefordert. Die kurdische Politikerin ist seit Dezember 2016 im Gefängnis und war bereits Anfang 2020 wegen „Propaganda für eine Terrororgansiation“, „Volksverhetzung“ und „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ zu einer Gefängnisstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Das Urteil wurde aufgehoben, weil das Verfahren nicht mit dem sogenannten KCK-Prozess zusammengelegt worden war. Heute hat vor der fünften Kammer des Strafgerichts Diyarbakir der erste Verhandlungstag im neu aufgerollten Verfahren stattgefunden.

Çağlar Demirels Rechtsanwälte Serdar Çelebi und Şeyhmus Bayhan beantragten vor Gericht eine Fristverlängerung für ihre Plädoyer. Dem Antrag wurde stattgegeben und die Verhandlung auf den 21. September vertagt.