Solidarität mit der „Jin Jiyan Azadî“-Revolution

An diesem Wochenende wird weltweit an die vor zwei Jahren vom iranischen Regime ermordete Kurdin Jina Mahsa Amini erinnert und Solidarität mit der „Jin Jiyan Azadî“-Revolution demonstriert, so auch in Zürich, Köln und Hamburg.

In Erinnerung an Jina Mahsa Amini

An diesem Wochenende wird vielerorts der am 16. September 2022 vom iranischen Regime ermordeten Kurdin Jina Mahsa Amini gedacht und Solidarität mit der „Jin Jiyan Azadî“-Revolution zum Ausdruck gebracht. Erste Aktionen haben am Freitag in Zürich, Köln und Hamburg stattgefunden.

Zürich: „Niemand wird die kurdischen Frauen besiegen können“


In Zürich hatte das Schweiz-Komitee der PJAK zu einer Kundgebung vor dem Rathaus aufgerufen. In strömendem Regen wurde mit einer Schweigeminute an die nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei in Teheran verstorbene Jina Amini und die vielen Toten des dadurch ausgelösten Aufstands in Ostkurdistan und Iran erinnert.

Selma Sürer sagte als Sprecherin des kurdischen Frauenverbands YJK-S, dass die Wut über die Ermordung von Jina Mahsa Amini in den letzten zwei Jahren nicht abgenommen hat: „Als Kurdinnen kämpfen wir auch in der Diaspora weiter. Wir folgen den Spuren unserer Pionierinnen und verurteilen die frauenfeindliche Politik des iranischen Regimes. Niemand wird die kurdischen Frauen besiegen können, wir wehren uns mit dem Slogan Jin-Jiyan-Azadî. Nicht nur im Iran werden Frauen verfolgt, auch in Rojava und Südkurdistan werden Pionierinnen gezielt ermordet. Wir sind wütender denn je und werden die despotischen Unterdrücker mit unserem Kampf besiegen.“

Die Ko-Vorsitzende der Demokratischen Kurdischen Gemeinde in der Schweiz (CDK-S), Dilan Çetinkaya, betonte in einer Rede, dass hinter den gezielten Anschlägen auf kurdische Aktivistinnen die Angst der männlich-staatlichen Herrschenden vor der „Jin Jiyan Azadî“-Philosophie steht. In einer im Namen der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) verlesenen Erklärung wurde auf die drohende Hinrichtung von Aktivistinnen im Iran aufmerksam gemacht und die von der Gemeinschaft der freien Frauen Ostkurdistans (KJAR) gestartete Kampagne „Nein zur Todesstrafe, Ja zum freien Leben“ unterstützt.

Infostand in Köln


Aktivistinnen der Bewegung kämpferischer junger Frauen (TekoJIN) stellten an einem Stand vor dem Kölner Dom die „Jin Jiyan Azadî“-Philosophie und die Kultur und Geschichte von Rojhilat (Ostkurdistan/Westiran) vor. Mit Broschüren und im persönlichen Gespräch wurden Interessierte über die kurdische Frauenbewegung informiert. Zum Abschluss wurde der kurdische Govend getanzt.

Hamburg: Nein zur Hinrichtung, Ja zum freien Leben

Der Hamburger Frauenrat Rojbîn veranstaltete eine Kundgebung unter dem Motto „Nein zur Hinrichtung, Ja zum freien Leben“ im Stadtteil Altona. „Wir gedenken mit Liebe und Respekt aller Frauen, die wie Jina Amini von männlich-staatlicher Hand ermordet wurden“, hieß es in einem Redebeitrag, in dem zum Kampf gegen die drohende Hinrichtung der im Iran zum Tode verurteilten Aktivistinnen Pakhshan Azizi und Sharifeh Mohammadi aufgerufen wurde.