„Graue Wölfe zerschlagen und verbieten“
Im Anschluss an eine Newroz-Feier am Sonntag vor einer Woche jagten Hunderte türkische Faschisten der „Grauen Wölfe“ Kurdinnen und Kurden in der belgischen Provinz Limburg. In der Gegengerade des nicht ganz ausverkauften Millerntor-Stadions zeigten Fans des Hamburger FC St. Pauli am Sonntag beim Heimspiel gegen den SC Paderborn Solidarität mit den Opfern der Lynchattacken – und klare Kante gegen den türkischen Faschismus.
„Graue Wölfe zerschlagen und verbieten“, „Es lebe der kurdische Widerstand" und „Smash Turkish Fascism“ war unter anderem auf Spruchbändern zu lesen, die im Millerntor zu sehen waren. Auch gab es ein abgewandeltes Banner in der Gegengerade mit „Üç Hilal“ – der Flagge mit den drei Halbmonden, die im Osmanischen Reich unter anderem als Kriegsflagge diente und heutzutage das Logo der ultranationalistischen Partei MHP ist, die als Urorganisation der „Grauen Wölfe“ bzw. „Ülkücü“-Bewegung gilt. Abgewandelt, weil eine Faust die drei Halbmonde zerschlägt. Direkt darüber stand auf weiteren Transparenten geschrieben: „Es lebe der kurdische Widerstand“.
Die Fans des FC St. Pauli begründeten ihre Solidaritätsaktion mit einem Statement: „Der Angriff von hunderten faschistisch gesinnten türkischen Männern auf das Haus einer kurdischen Familie in Belgien ist eine große Bedrohung für den Frieden aller Gesellschaften in Europa, insbesondere für die kurdische Gemeinschaft. Dieser Angriff richtete sich nicht nur gegen eine kurdische Familie aus Rojava, sondern gegen uns alle. Der türkische Mob hat gedroht, das Haus niederzubrennen, einschließlich der Kinder und Frauen. Das ist ein Terrorakt.
Vor 29.391 Zuschauenden hatte der FC St. Pauli am Sonntag gegen SC Paderborn gewonnen – mit 2:1 (1:0). Foto: Fans des Hamburger Clubs mit dem Spruchband „Graue Wölfe zerschlagen und verbieten“ auf dem Weg ins Millerntor-Stadion
Wir rufen alle Menschen auf, sich mit den Opfern dieser Angriffe zu solidarisieren. Der türkische Faschismus ist eine Gefahr für uns alle. Er ist eine Bedrohung für das friedliche Zusammenleben der Menschen. Die Verantwortlichen für diese Verbrechen in Belgien müssen gefunden und bestraft werden. Nachahmer, auch aus Deutschland, müssen ebenfalls zur Rechenschaft gezogen werden. Jegliche institutionelle Förderung der Grauen Wölfe und ihrer Tarnorganisationen in Deutschland muss beendet werden. Dem türkischen Faschismus muss wie jedem anderen Faschismus mit aller Deutlichkeit entgegengetreten werden.“