Sieben Corona-Fälle in unterfränkischem Ankerzentrum

Im Ankerzentrum in Geldersheim haben sich sieben Geflüchtete und ein Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Die rund 600 Menschen in der Einrichtung sind unter Quarantäne und dürfen das Gelände nicht verlassen.

Nach Angaben der Regierung von Unterfranken sind im Ankerzentrums in Geldersheim (Bayern/Unterfranken) sieben Geflüchtete und ein externer Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Die infizierten Bewohner wurden daraufhin in einem gesonderten Gebäude untergebracht und stehen unter Quarantäne. Der externe Beschäftigte muss sich zuhause isolieren.

Nach den positiven Testergebnissen wurde für die gesamte Einrichtung eine Quarantäne verhängt. Das bedeutet für die ca. 600 Bewohner*innen, dass sie das Gelände nicht verlassen dürfen. Besuche sind ab sofort verboten. Die Einhaltung der Quarantäneregeln wird durch den Sicherheitsdienst überwacht. Alle Bewohner*innen und das Personal mit Symptomen werden getestet. Positiv Getestete werden für mindestens 14 Tage isoliert.

Die für das Ankerzentrum zuständige Behörde hat für die Sammelunterkunft in Geldersheim einen Aufnahme- und „Abverlegungsstopp“ verhängt. Das bedeutet, dass die dort zum Teil seit Monaten auf engstem Raum zusammen lebenden Geflüchteten keine Chance auf eine dezentrale Unterbringung haben, wie es Flüchtlingshilfsorganisationen angesichts der Pandemie immer wieder verlangten. Die überall geforderte und aus Gründen des Infektionsschutzes gebotene „soziale Distanzierung“ ist in einer Sammelunterkunft mit Mehrbettzimmern und Kantinenbetrieb nicht zu verwirklichen. Eine Sprecherin des Bayrischen Flüchtlingsrats wies daraufhin, dass jetzt ganz viele Hotelzimmer und Ferienwohnungen leer stünden. Es sei nicht nur ein Gebot der Humanität, sondern auch eine wirkungsvolle Maßnahme, das Ausbreiten der Pandemie einzudämmen, wenn die Massenunterkünfte schnell aufgelöst und die Bewohner*innen dezentral untergebracht werden würden.