Mehr als 5.000 Menschen aus verschiedenen Ländern versammelten sich vom 19. bis 23. Juli in Saint-Imier im Schweizer Jura, um den 150. Jahrestag der ersten antiautoritären Internationale von 1872 zu begehen. Mit mehr als 300 parallelen Veranstaltungen war es das Ziel der Veranstaltung, Anarchist:innen zu einem kollektiven Austausch zusammenzubringen, Kampferfahrungen zu teilen und die internationalistische Solidarität zu stärken. Bei dieser Gelegenheit waren junge Internationalist:innen der Zeitschrift Lêgerin, des Serhildan-Netzwerks, des CDK-S und auch der Akademie der demokratischen Moderne anwesend, um gemeinsame Perspektiven mit Anarchist:innen zu entwickeln. Auf der Buchmesse des Treffens wurde ein Stand eröffnet, um das Paradigma der Freiheitsbewegung Kurdistans und das Paradigma der demokratischen Moderne von Abdullah Öcalan zu verbreiten.
„Was ist Anarchismus? Was haben Anarchisten in ihrer 150-jährigen Geschichte getan und was tun sie heute?", waren Fragen und es wurden Diskussionen mit den teilnehmenden Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt über den historischen Kampf für eine demokratische, ökologische Gesellschaft und die Befreiung der Frauen in Kurdistan geführt. Fünf Tage lang war das Hauptthema der Diskussionen, wie verschiedene Kämpfe auf der Welt mit einer internationalistischen Perspektive zusammengebracht werden können.
Mit der Organisation der internationalistischen Jugend nahmen etwa hundert Menschen aus verschiedenen Ländern an der großen Demonstration in Lausanne anlässlich des hundertjährigen Jahrestages der Unterzeichnung des Vertrages von Lausanne teil. Unter dem Motto „Defend Kurdistan!" demonstrierten die Jugendlichen zusammen mit Tausenden von Kurdinnen und Kurden vom Place de La Navigation zum Ort der Vertragsunterzeichnung. Hundert Jahre später riefen die Kurd:innen in Lausanne zusammen mit ihren Freund:innen der Welt erneut zu, dass der Vertrag von Lausanne keine Gültigkeit für die Völker Kurdistans hat.