Repressionen am 3. Tag des langen Marsches verstärkt

Die Repression gegen der langen Marsch „Erhebe dich gegen den Faschismus, befreie Rêber Apo“ der kurdischen Jugend wurde am dritten Tag weiter verschärft. Eine Zusammenfassung der kurdischen Jugendbewegung.

Nachdem der diesjährige lange Marsch gegen den Faschismus und für die Freiheit von Abdullah Öcalan schon am ersten Tag von der Polizei nach gezielten Provokationen einzelner Beamter aufgelöst wurde, konnte die Route auch am zweiten Tag nicht fortgesetzt werden.

Am dritten Tag wurden die fortlaufenden Repressionen ein weiteres Mal verstärkt. Schon beim geplanten Treffen zur Demonstration am Dienstagmorgen wurden die Teilnehmer von der Polizei in einem Kessel festgesetzt, damit diese die Personalien aller Teilnehmer feststellen und ihnen einen Platzverweis aussprechen konnte.

Hierbei wurde, wie schon in den vergangenen Tagen, versucht die Teilnehmer zu provozieren und so eine Eskalation herbeizuführen. Beispielsweise wurden die Taschen und Habseligkeiten der weiblichen Teilnehmer auch nach Beschwerde von männlichen Beamten durchsucht.

Bei der Auflösung der Veranstaltung wurde das Ziel der Polizei, nämlich die Einschüchterung der Demonstration, ein weiteres Mal deutlich. Aufgespalten in Kleingruppen, wurden die Teilnehmer teils gewaltsam in Züge gedrängt, wo bereits eine große Anzahl an Kontrolleuren darauf wartete, Geldstrafen wegen Schwarzfahrens auszusprechen.

In einer Erklärung der Aktivist*innen heißt es:

„Wir werden uns durch diese Maßnahmen allerdings nicht von unserem Vorhaben abbringen lassen, öffentlich für die Freiheit von Abdullah Öcalan einzustehen und ein Zeichen gegen den Faschismus auf der gesamten Welt zu setzen.

Es ist klar, dass die Polizei, kurz bevor der türkische Präsident Erdoğan in Berlin empfangen wird, versucht, kritische Stimmen einzuschüchtern und durch Provokationen das Bild eines aggressiven Mobs zu erzeugen. Hiermit soll eine Legitimation für ein generelles Verbot und gewaltsames Vorgehen geschaffen werden.

Wir werden uns weiterhin gemeinsam gegen diese Provokationen stellen und die gesamte Woche wie geplant friedlich weiter demonstrieren, um diese Strategie der Repression ins Leere laufen zu lassen."