Repression geht weiter: Festnahmen in Antalya, Istanbul und Agirî

Die Repressionswelle in der Türkei ebbt nicht ab. Bei Razzien in Antalya an der türkischen Mittelmeerküste, in Istanbul und im nordkurdischen Agirî (Ağrı) wurden 36 Personen festgenommen. Betroffen sind zahlreiche Friedensaktivisten und HDP-Mitglieder.

In der nordkurdischen Provinz Agirî wurden rund 30 Personen festgenommen, die sich an einer Protestaktion gegen türkische Militäroperationen beteiligt haben. Die Betroffenen hatten im April 2015 als „menschliche Schutzschilde“ von der Regierung gefordert, die Operationen in der Region um den Berg Tendûrek im Kreis Giyadîn (Diyadin) einzustellen und erteilte Ausgangssperren aufzuheben. Mehrere Dörfer in der Region wurden damals zu sogenannten Sondersicherheitsgebieten erklärt. Dies hatte zur Folge, dass unzählige Bewohner*innen aus ihren Häusern vertrieben wurden.

Zu der Festnahmewelle kam es bereits gestern. Seit den frühen Morgenstunden werden die in Gewahrsam genommenen Personen in der Bezirkspolizeidirektion festgehalten.

Festnahmen in Antalya

Zu zwei weiteren Festnahmen ist es am Donnerstag in Antalya gekommen. Dort führte die Polizei im Kreis Aksu eine Razzia in der Wohnung von Gürgin Bilen durch. Bilen ist Mitglied im Kreisvorstand der HDP (Demokratische Partei der Völker) in der Kleinstadt. Neben ihm wurde auch sein Bruder Hüseyin Bilen festgenommen, der zu einer Hochzeit aus dem Irak angereist war. Beide befinden sich noch immer in Polizeigewahrsam.

Festnahmen in Istanbul

Mindestens sechs Personen wurden heute in den frühen Morgenstunden bei Hausdurchsuchungen in Istanbul durch Sondereinsatzkräfte festgenommen.