Rektor schließt LGBTI+Studienverein an Boğaziçi-Universität

Auf Entscheidung des als Rektor eingesetzten Erdoğan-Günstlings Melih Bulu wurde der LGBTI+ Studies Club an der Boğaziçi-Universität in Istanbul unter dem Vorwand eines Plakats mit der Kaaba und einer Regenbogenfahne verboten.

Der Sprecher des vom türkischen Regimechef Recep Tayyip Erdoğan als Rektor der Boğaziçi-Universität eingesetzten AKP-Politikers Melih Bulu hat die Schließung des LGBTI+ Studies Club an der Universität verkündet. Als Vorwand diente dem reaktionären Politiker ein Plakat, auf dem eine Regenbogenfahne neben der Kaaba in Mekka zu sehen gewesen sei. Ein Sturm bigotter Erregung wurde von der Regierung losgetreten, vier Studierende wurden festgenommen.

Innenminister: „LGBT-Perverse“

Innenminister Süleyman Soylu twitterte: „Vier LGBT-Perverse, die die islamische heilige Stätte, die Kaaba, nicht respektiert haben, wurden an der Boğaziçi-Universität festgenommen.“ Der Tweet ist mittlerweile als Hatespeech von Twitter gesperrt worden.

Universitätsrektorat sieht Regenbogenfahne neben Kaaba als „Beleidigung des Islam“

In seiner Schließungsverfügung stieß der Sprecher des Universitätsrektors ins gleiche Horn, indem er erklärte, man gehe nun gegen diejenigen vor, „die unsere religiösen Werte mit Füßen treten“. Offenbar wird eine Regenbogenfahne neben der Kaaba vom homophoben Regime als „Beleidigung des Islam“ interpretiert.