Über 100 Festnahmen in vier Städten - UPDATE

In Amed, Wan, Adana und Mersin sind über hundert Personen festgenommen worden. Die Polizei brach am frühen Morgen Wohnungstüren auf, verwüstete die Einrichtung und hielt einer Zwölfjährigen eine Waffe an den Kopf.

In Amed, Wan, Adana und Mersin hat die Polizei am Freitagmorgen Wohnungen von Kurd:innen gestürmt und mindestens 102 Personen festgenommen. Zur Festnahme ausgeschrieben sind insgesamt 104 Personen.

In Amed (tr. Diyarbakir) sind 59 Personen festgenommen worden, darunter die JinNews-Korrespondentin Beritan Cansözer. Die Maßnahme geht auf ein von der Generalstaatsanwaltschaft in Amed geführtes Ermittlungsverfahren unbekannten Inhalts zurück.

Bei den Razzien in Wan wurden 15 Personen aufgrund von Social-Media-Beiträgen festgenommen, mehrere Wohnungen wurden verwüstet. In Mersin kam es wegen desselben Vorwurfs zu vier Festnahmen.

In Adana wurden 29 Wohnungen durchsucht und 26 Personen festgenommen. Wohnungstüren wurden aufgebrochen und die Einrichtung verwüstet. Wie Agit Bahadir aus dem Bezirk Ceyhan berichtet, wurde seiner zwölfjährigen Schwester eine Waffe an den Kopf gehalten: „Die Polizisten sind ohne Durchsuchungsbeschluss in die Wohnung gekommen und haben unsere Sachen durcheinander geworfen. Meiner kranken Schwester wurde eine Waffe an den Kopf gehalten. Sie hat die ganze Zeit geweint. Wir durften uns nicht einmal anziehen. Für meine Schwester war das traumatisch, sie zittert immer noch. Ayten, die über uns wohnt, ist festgenommen worden.“