Protestierende in Basra fordern Abadis Rücktritt

Trotz einer Ausganssperre gehen die Proteste in der südirakischen Stadt Basra weiter. Die Aufstände und Proteste haben sich seit dem 3. September kontinuierlich verschärft und gipfelten unter anderem im Niederbrennen der iranischen Vertretung in Basra.

Die Proteste in der ölreichen Stadt Basra im Südirak haben am 8. Juli begonnen und sich seit dem 3. September radikalisiert. Sie richten sich gegen die massiven sozialen Probleme und die ausbleibende Strom- und Wasserversorgung. Eine Ausgangssperre der irakischen Regierung bleibt praktisch wirkungslos. Am Samstag war die Bevölkerung von Basra den ganzen Tag bis in die heutigen Morgenstunden auf der Straße. In der Nacht wurden zwei Demonstranten von irakischen Sicherheitskräften erschossen und 35 verletzt. Bei weiterem Andauern der Auseinandersetzungen wird eine große Fluchtbewegung aus der Stadt erwartet.

Die Proteste hatten sich nach dem 8. Juli in kürzester Zeit auch auf die Städte Nadschaf, Kerbela, Nasiriye und Mussena ausgeweitet. In den letzten Tagen erreichten sie einige Stadtviertel am Rand von Bagdad.

Teheran: Wir haben gewarnt

Die Proteste zwischen Basra haben zu Verstimmungen zwischen dem Iran und dem Irak geführt. Nachdem das Generalkonsulat in Basra angesteckt worden war, bestellte das iranische Außenministerium den irakischen Botschafter ein. Bahram Ghassemi vom iranischen Außenministerium erklärte, dass er den Vorfall am Konsulat als „fahrlässig“ ansehe und der Iran aufs schärfste dagegen protestiere.

Gestern haben Protestierende versucht, in das US-Konsulat in Basra einzudringen. Die Sicherheitskräfte konnten dies verhindern.

Rücktrittsforderungen gegenüber Abadi nehmen zu

Die Reaktionen aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit sowie der ungelösten Probleme bei der Wasser- und Stromversorgung richten sich vor allem gegen Ministerpräsident Haider al-Abadi.