Proteste gegen Giftgaseinsatz
In Deutschland, der Schweiz, Dänemark und Griechenland kam es erneut zu Protesten gegen die türkischen Giftgaseinsätze bei den Angriffen auf die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete.
In Deutschland, der Schweiz, Dänemark und Griechenland kam es erneut zu Protesten gegen die türkischen Giftgaseinsätze bei den Angriffen auf die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete.
Die europaweiten Proteste gegen die Giftgasangriffe der türkischen Armee auf die Guerilla in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete halten an. In Griechenland, Dänemark, der Schweiz und Deutschland versammelten sich auch am Donnerstag in vielen Städten Aktivist:innen zum Protest gegen das Schweigen der europäischen Staaten.
Protest in Frankfurt am Main
In Frankfurt am Main mobilisierten die Frauenräte Nûjîn und Amara zum Protest. Die Teilnehmenden verurteilten die türkischen Chemiewaffenangriffe und die Kollaboration der südkurdischen PDK mit dem türkischen Faschismus. Das Schweigen der europäischen Staaten zu den Kriegsverbrechen und Völkerrechtsverletzungen der türkischen Armee, wurde als Komplizenschaft eingeordnet. In einem Redebeitrag hieß es: „Erdoğan und sein Regime stellen auch für die Demokratie in Europa eine große Gefahr dar.“
Duisburg – Protest gegen Gezi-Verfahren und Kriegsverbrechen
In Duisburg rief das Bündnis Demokratischer Kräfte (DBG) zum Protest gegen die türkischen Kriegsverbrechen auf. Gleichzeitig thematisierten die Aktivist:innen die Rechtsbeugung im sogenannten „Gezi-Verfahren“. Am Montag war der türkische Philanthrop Osman Kavala in dem vielkritisierten Istanbuler Verfahren zu einer erschwerten lebenslangen Haftstrafe wegen des Vorwurfs des versuchten Umsturzes der Regierung verurteilt worden. Im selben Verfahren wurde am Montag eine ganze Reihe von Angeklagten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Aktivist:innen riefen zur zentralen Demonstration gegen die türkische Aggression am 30. April in Düsseldorf auf.
Göttingen: „Es lebe der Widerstand der Guerilla“
In Göttingen folgten viele Menschen einem Aufruf des Volksrats zum Protest gegen die türkischen Angriffe. Mit Parolen wie „Hoch die internationale Solidarität“ und „Es lebe der Widerstand der Guerilla“ wurde Solidarität mit dem Widerstandskampf in den Medya-Verteidigungsgebieten gezeigt.
Genf: Protest vor UN-Vertretung
Auch in der Schweizer Stadt Genf kam es zum Protest gegen die türkischen Angriffe und Chemiewaffeneinsätze. Zahlreiche Menschen versammelten sich bereits den zweiten Tag in Folge zu einer Protestkundgebung und einem Sit-In vor der Vertretung der Vereinten Nationen. Die Aktivist:innen riefen Parolen gegen den türkischen Faschismus und die Kollaboration der südkurdischen PDK. Den Tag über fanden Diskussionsveranstaltungen statt, die Teilnehmer:innen sangen Lieder und protestierten unter Fahnen der PKK, der kurdischen Frauenbewegung und mit Bildern des kurdischen Repräsenten Abdullah Öcalan. Gleichzeitig sammelten die Aktivist:innen Unterschriften für die Streichung der PKK von den Terrorlisten. Am Freitag wird die Aktion den dritten und letzten Tag fortgesetzt.
Mülkiye Bulut, Ko-Vorsitzende des Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrums in Genf erklärt gegenüber ANF: „Der Sit-in, den wir in Genf begonnen haben, dauert an. Die Aktion wird Freitagabend mit einer Kundgebung enden. Wir laden alle Menschen aus Kurdistan und ihre Freundinnen und Freunde in der Schweiz zu unserer zentralen Kundgebung auf dem Quai Wilson um 13 Uhr am Samstag ein. Wir müssen für unser Land, für die Frauen, kurz gesagt, für die Kurdinnen und Kurden und für Kurdistan auf die Straße gehen. Wir wollen unseren Stimmen auf der ganzen Welt Gehör verschaffen. Wir müssen uns alle an der Aktion beteiligen, um für die Zukunft unserer Kinder und unsere Würde einzutreten und uns in Europa und weltweit Gehör zu verschaffen.“
Winterthur: Demonstration durch die Innenstadt
In Winterthur fand eine Demonstration statt. Die Teilnehmenden zogen durch die Innenstadt und verurteilten die türkischen Angriffe und die Kollaboration der PDK. Gleichzeitig grüßten die Aktivist:innen den Widerstand der Guerilla.