Proteste für Freiheit von Öcalan in Izmir und Mêrdîn

In Izmir und Mêrdîn fanden im Rahmen der Kampagne „Eine Stimme der Freiheit“ Protestaktionen gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan statt.

„Eine Stimme der Freiheit“

In Izmir und Mêrdîn (tr. Mardin) fanden im Rahmen der Kampagne „Eine Stimme der Freiheit“ Protestaktionen für die Freiheit des auf Imrali isolierten kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan statt.

In Izmir hatte der Gefangensolidaritätsverein EGE-TUHAYDER gemeinsam mit Angehörigen von Gefangenen zum Protest aufgerufen. Die Aktivist:innen versammelten sich vor dem Hochsicherheitsgefängnis Kırıklar hinter einem Transparent mit der Aufschrift: „Die Isolation für die Gerechtigkeit durchbrechen. Der Freiheit eine Stimme für den sozialen Frieden“.

Immer wieder riefen die Protestierenden „Es lebe der Gefängniswiderstand“, „Nein zur Isolation, Freiheit für die Gefangenen“. An der Kundgebung nahmen auch Vertreterinnen der Frauenbewegung TJA, der Friedensmütter, der Verbände der DEM-Partei, der DBP, dem Verein zur Unterstützung der Angehörigen von Gefallenen ANYAKAYDER, der Vereinigung Demokratischer Aleviten (DAD) teil.

Die stellvertretende Vorsitzende der DEM-Partei in Izmir, Vezan Karabulut, betonte in ihrer Rede, dass die von Imralı ausgehende und auf alle Gefängnisse übergreifende Isolation kein Zufall sei. Karabulut erklärte, dass die neu eingerichteten Y- und S-Hochsicherheitsgefängnisse der psychischen und physischen Struktur der Menschen schweren Schaden zufügen: „Diese Einrichtungen zielen darauf ab, die Gefangenen zu isolieren, indem sie von der Außenwelt abgeschottet werden, sie zu zerstören, indem ihr Wille gebrochen wird, und sie langsam und stillschweigend geistig und körperlich zu zerstören. Sie beruhen strukturell auf Einzelhaft. Wir fordern die derzeitige Regierung erneut auf, die illegale Isolationspraxis in allen Gefängnissen, insbesondere auf Imralı, umgehend zu beenden. Isolation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Isolation in allen Gefängnissen muss aufgehoben werden.“

Protest in Mêrdîn

In Mêrdîn hatten die Angehörigen der Gefangenen und die Friedensmütter zum Protest aufgerufen. Im Namen der Angehörigen der Gefangenen erklärte Fettah Tekin: „Wir werden diesen Aufruf immer wieder wiederholen. Beendet diese Isolation. Wenn Sie die Isolation nicht beenden, wird sich in Sachen Menschenrechte, Wirtschaft und Politik nichts zum Guten wenden.“ In Bezug auf die Erklärungen des Regimes in Ankara zum Libananon- und Gazakrieg erklärte Tekin: „Die türkische Regierung fordert von Israel, seine Angriffe einzustellen. Was antwortet Israel: Schaut auf euch selbst. Ihr massakriert die kurdische Bevölkerung.“

Die Entlassung des Öcalan-Mitgefangenen Veysi Aktaş wurde trotz Ende der Vollzugsdauer blockiert. Aktaş ist wie Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali totalisoliert. Seit mehr als 43 Monaten gibt es kein Lebenszeichen mehr von dort. Tekin fragte dazu: „Wurde seine Entlassung blockiert, weil er etwas bezeugen kann?“

Tekin weiter: „Wir rufen von hier aus noch einmal auf. Beendet diese Isolation. Wenn ihr wollt, dass die Türkei im Nahen Osten ein Mitspracherecht hat, dann setzt euch mit den Kurden zusammen und schließt Frieden mit den Kurden. Solange ihr auf den Krieg besteht, wird nichts gut gehen. Wir rufen von hier aus, lasst unsere Kinder und Genossinnen und Genossen frei. Warum verweigert ihr ihre Entlassung, was für ein Spiel treibt ihr, was hat Veysi Aktaş gesehen? Beendet diese Isolation so schnell wie möglich, lasst Herrn Abdullah Öcalan so schnell wie möglich frei. Erkennt sein Recht auf Hoffnung an. Als kurdisches Volk akzeptieren wir diese Situation nicht. Wir werden hier sein, solange diese Isolation andauert. Wir werden diese Isolation beenden.“