Proteste: „Den türkischen Drohnenterror stoppen!“

Seit Tagen gehen Kurd:innen und solidarische Menschen in Europa gegen den türkischen Drohnenkrieg in Rojava auf die Straßen. Bei den Protesten wird ein sofortiges Einschreiten gegen die Kriegsverbrechen der Türkei gefordert.

Am Samstag haben in Deutschland, Österreich, Frankreich und Australien Proteste gegen den türkischen Drohnenkrieg in Nord- und Ostsyrien stattgefunden. In den letzten drei Jahren hat die Türkei knapp 200 Angriffe mit unbemannten Flugzeugen in der Autonomieregion verübt. Von Dêrik bis Şehba gab es kaum einen Ort, der nicht von Killerdrohnen bombardiert wurde. Die Angriffe richteten sich gezielt gegen Vertreterinnen und Vertreter der Selbstverwaltungsstrukturen, Mitglieder von Kampfverbänden sowie die Zivilbevölkerung und forderten weit mehr als hundert Todesopfer. Am Dienstag wurden Yusra Derwêş, die Ko-Vorsitzende des Kantons Qamişlo, ihre Stellvertreterin Lîman Şiwêş und ihr Fahrer Firat Tuma, der zugleich Mitglied des Kantonsrates war, durch eine türkische Drohne ermordet. Bei den Protestaktionen wurden internationale Institutionen und die Regierungen der jeweiligen Länder zum Einschreiten gegen den NATO-Staat Türkei aufgefordert.

Saarbrücken


Bei einer Kundgebung vor der Europa Galerie in Saarbrücken wurde mit Redebeiträgen und Flugblättern über die völkerrechtswidrigen Angriffe des türkischen Staates informiert. Die Teilnehmenden erklärten, das kurdische Volk lasse sich auch durch Terroranschläge nicht von seinem gerechten Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung abhalten.

Hamburg


In Hamburg fand eine Kundgebung auf dem Gerhard-Hauptmann-Platz an der Mönckebergstraße statt. Zu Beginn wurde eine Schweigeminute im Gedenken an die Toten des türkischen Drohnenterrors abgehalten. In Redebeiträgen wurde darauf hingewiesen, dass das Erdogan-Regime Massaker an den Kurd:innen begehen kann, weil der Westen es gewähren lässt.

Wien


In Wien protestierten Menschen vor dem österreichischen Parlament gegen die türkischen Angriffe auf Rojava und die rechtswidrige Isolation von Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali. Öcalan gilt als Schlüsselfigur für eine politische Lösung der kurdischen Frage, seit über zwei Jahren gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm.

Linz


In Linz fand eine Bündnisdemonstration statt, auf der die Kriegsverbrechen der Türkei angeprangert und die internationale Staatengemeinschaft zum Handeln aufgefordert wurde.

Marseille


Auf einer von der kurdischen Jugendbewegung Tevgera Ciwanên Şoreşger, dem Frauenrat Arîn Mirkan und dem örtlichen Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum organisierten Kundgebung in Marseille wurde die Beendigung der türkischen Angriffe auf Rojava gefordert und darauf aufmerksam gemacht, dass Frankreich und die Welt den Menschen in der Region für ihren erfolgreichen und unter hohen Opfern ausgetragenen Kampf gegen die islamistische Terrororganisation IS etwas schuldig sind.

Melbourne


In Melbourne fand eine Protestaktion des kurdischen Verbands NAV-KURD statt. Die australische Regierung wurde zum Handeln gegen den türkischen Staatsterror aufgefordert.