Protest und Gedenken in Rojhilat

Trotz aller Repression durch das iranische Regime kam es in Bokan und Mahabad in Rojhilat erneut zu Protesten bei Gedenkveranstaltungen für drei vom Regime ermordete Aktivist:innen.

Auch dreieinhalb Monate nach der Ermordung von Jina Amini durch die Sittenpolizei in Teheran gehen die Proteste gegen das iranische Regime weiter. Insbesondere Ostkurdistan (Rojhilat) bleibt ein Fokus des Widerstands. 40 Tage nach der der Ermordung von Shahriar Mohammadi durch Regimekräfte wurde das Gedenken an ihn zum Zeichen des Protests. Angehörige ließen Tauben fliegen und forderten Freiheit.


Shahriar Mohammadi war nicht der einzige, der 40 Tage zuvor in Bokan vom Regime ermordet wurde. Auch am Grab von Milad Marufi versammelten sich Menschen zum Protest. Marufis Mutter erklärte: „Mein Sohn ist ein Gefallener für die Freiheit, für Kurdistan, deswegen gehe ich aufrecht.“

Auch des ermordeten Aktivisten Ghafour Moludi wurde in Bokan gedacht. Viele Menschen kamen zu seinem Grab und riefen „Die Gefallenen sind unsterblich.“

 

In Mahabad fand ebenfalls ein Gefallenengedenken statt. Im Dorf Qalûzndan bei Mahabad wurde des vor 40 Tage ermordeten Aktivisten Mehran Rahmani gedacht. Viele Menschen sangen kurdische revolutionäre Lieder an seinem Grab und setzten ein Zeichen für eine Revolution gegen das Mullah-Regime.

Drei weitere Protestierende ermordet

In den vergangenen drei Monaten wurden Hunderte Protestierende ermordet. Auch außerhalb von Protesten schießt das Regime um sich. Nach Angaben des Menschenrechtsnetzwerkes Kurdistan wurde der kurdische Zivilist Ferşad Ibrahimi am 24. Dezember in der Nähe der ostkurdischen Stadt Kamyaran von Regimetruppen erschossen, als diese an einem Checkpoint das Feuer auf sein Fahrzeug eröffneten.

Bei einem ähnlichen Vorfall in der Provinz Qazvin soll am 26. Dezember der 17-jährige Mehrdad Malek von der Polizei in einem Auto erschossen worden sein.

19-Jährige nach Verschleppung durch Regimetruppen „verschwunden“

Die 19-jährige Mahsa Qurbanî wurde vergangene Woche im ostkurdischen Sine (Sanandadsch) von Regimetruppen entführt. Es gibt kein Lebenszeichen von ihr. Ihre Angehörigen fürchten, sie sei ermordet worden.

Berichterstattung schwierig

Aufgrund der Blockade des Internets durch das iranische Regime ist die Berichterstattung über den Iran nur eingeschränkt möglich. Es ist praktisch kaum möglich, ein Gesamtbild über die Lage in Rojhilat, Iran und Belutschistan abzugeben.