Wien: Betroffene Vereine lehnen Einladung zum Krisengipfel ab

Ein Bündnis aus türkischen, kurdischen und österreichischen Gruppen hat die Angriffe von Faschisten in Wien scharf verurteilt und die Einladung des Integrationsministeriums zum Krisengipfel im Kanzleramt abgelehnt.

In Österreichs Hauptstadt Wien kam es in der letzten Juniwoche zu mehreren heftigen Angriffen von türkischen Faschisten auf Frauen, internationalistische Demonstrationen und das linke Zentrum Ernst-Kirchweger-Haus (EKH). Ein antifaschistisches Bündnis gab jetzt eine gemeinsame Erklärung zu den Angriffen ab.

„Im Rahmen des Rechts auf freie Meinungsäußerung fand eine Kundgebung gegen Gewalt gegen Frauen im zehnten Bezirk in Wien statt. Diese Kundgebung wurde von einem Mob aus AKP/MHP-Anhängern, Faschisten und Sexisten angegriffen. Nach diesem Angriff wurde noch am Abend des gleichen Tages, dem 24. Juni, das EKH, ein Zentrum von revolutionären, demokratischen, konföderalistischen, fortschrittlichen und autonomen Kräften, unter anderen auch der Organisationen ATIGF, VTID und DIDF, angegriffen. Der Angriff dauerte etwa eine halbe Stunde.“

Faschisten wollten EKH anzünden

Bei dem Angriff wurde die Front des Hauses beschädigt und es wurde von den Faschisten aufgerufen, das linke Projekt in Brand zu stecken. Die Aktivist*innen kritisierten scharf, der österreichische Staat habe diese Angriffe „zugelassen und toleriert“. Weter hieß es: „Zuletzt forderte das österreichische Integrationsministerium die angegriffenen Feministinnen, Antifaschist*innen, Revolutionär*innen und Demokrat*innen auf, sich mit den Angreifern und ihren Unterstützern an einen runden Tisch zu setzen. Diese Aufforderung wird von den 33 Mitgliedsorganisationen des antifaschistischen Solidaritätsbündnisses aufs Schärfste zurückgewiesen. Wir werden uns unter keiner Bedingung mit Faschisten und ihren Unterstützern an einen Tisch setzen.“ Für kommenden Freitag wurde zudem eine weitere linke Kundgebung angekündigt. 

Das Antifaschistische Solidaritätsbündnis besteht auf folgenden Gruppen:

AKD – Avrupa Kadın Dayanışması – Frauensolidarität Europa / SKB – Sosyalist Kadın Birliği Avrupa – Avusturya – Verband der sozialistischen Frauen in Europa – Österreich / AVESTA – Verband der freien Frauen aus Kurdistan / MOR KIZIL KOLEKTİF – Lila-Rot Kollektiv / YENI KADIN – Neue Frau / ADKH – Avrupa Demokratik Kadın Hareketi – Demokratische Frauenbewegung in Europa / WOMEN DEFEND ROJAVA / FEYKOM – Rat der Kurdischen Gesellschaft in Österreich / DKTM – Demokratisches Kulturzentrum der Kurd*innen in Wien / ATIGF – Avusturya Türkiyeli Işçi ve Gençlik Federasyonu – Föderation der Arbeiter*innen und Jugendlichen aus der Türkei in Österreich / VTID – Viyana Türkiyeli İşciler Derneği – Verein der Arbeiter*innen aus der Türkei / DIDF – Demokratik Işci Dernekleri Federasyonu – Föderation demokratischer Arbeitervereine / ATIK – Avusturya Türkiyeli İşciler Konfederasyonu – Konföderation der Arbeiter*innen aus der Türkei / ADHF – Avusturya Demokratik Haklar Federasyonu – Föderation für Demokratische Rechte in Österreich / HDP Avusturya – Solidaritätskomitee HDP in Österreich / AvEG-Kon – European Confederation of Oppressed Immigrants / Young Struggle Austria / YXK/YJK – Verein der Studierenden aus Kurdistan – Wien / YDG – Yeni Demokratik Gençlik – Neue Demokratische Jugend / SYM – Socialist Youth Movement / KZ Verband VdA Wien / KOMintern – Kommunistische Gewerkschaftsinitiative International / Rojava Solidaritätskomitee Österreich / Asyl in Not / Plattform DEFEND ROJAVA / Plattform Demokratie Österreich / VAT – Viyana Alevi Toplumu – Gemeinschaft der Alevit*innen in Wien / AGW – Alevitische Gemeinde Wien / AAGÖ – Alt-Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich / KAB – Gemeinschaft der Alevit*innen aus Kurdistan / CIK – Ciwaka Islamiya Kurdistan – Islamische Gemeinschaft aus Kurdistan / FZ – Frauenzentrum / Frauenstreik