Polizeiangriff auf Proteste in Istanbul

Die Polizei hat in Istanbul eine Gruppe angegriffen, die auf dem Taksim eine Protesterklärung gegen die Absetzung kurdischer Bürgermeister*innen abgeben wollte. Sechs Personen wurden festgenommen.

In zahlreichen Städten Nordkurdistans wird gegen die Absetzung von drei gewählten Bürgermeister*innen und die Festnahme Hunderter kurdischer Aktivist*innen und Politiker*innen protestiert. In Istanbul wollte die Demokratische Partei der Völker (HDP) eine Erklärung auf dem zentralen Taksim-Platz abgeben, wurde jedoch umgehend von der Polizei angegriffen. Sechs Parteimitglieder wurden unter Einsatz von Gewalt festgenommen.

Während die anderen Aktivist*innen gewalttätig von dem Platz entfernt wurden, harrten die HDP-Abgeordneten Musa Piroğlu, Ahmet Şık und Erol Katırcıoğlu weiter aus und wurden von der Polizei umstellt. Piroğlu erklärte zu den polizeilichen Übergriffen: „Hier zeigt sich der Hass des Palastes nach den Istanbuler Wahlen. Es werden Zwangsverwalter eingesetzt, um dieses Land zu verdunkeln.“ Daraufhin griffen die Polizisten auch den auf einen Rollstuhl angewiesenen Abgeordneten und seine beiden Fraktionskollegen an.

Ein Passant wurde festgenommen, als er seine Verwunderung über das polizeiliche Vorgehen äußerte. Er fragte die Polizisten: „Werden jetzt auch schon Leute festgenommen, die einfach nur etwas sagen wollen?“ Die Polizei bejahte und nahm den Unbeteiligten fest.

Auch in anderen Städten wurden Proteste von der Polizei angegriffen. In Amed wurden mehrere Menschen durch einen Wasserwerfereinsatz verletzt.