PKK entkriminalisieren: Infostände in mehreren Städten

In Deutschland und der Schweiz haben Kurdinnen und Kurden Unterschriften für die Kampagne der internationalen Initiative „Justice for Kurds“ gesammelt. Das Ziel der Kampagne ist die Streichung der PKK von der Terrorliste.

In Hannover, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Luzern und Zürich haben kurdische Aktivist:innen am Samstag Unterschriften für die internationale Kampagne zur Streichung der PKK (Partiya Karkerên Kurdistan) von der Liste terroristischer Organisationen gesammelt. Die Ende 2021 gestartete Kampagne der Initiative „Justice for Kurds“ macht darauf aufmerksam, dass die Einstufung der PKK als terroristisch eine Lösung der kurdischen Frage behindert und als politische Waffe und Rechtfertigung für Angriffe auf Kurdinnen und Kurden überall genutzt wird – von diskriminierenden Praktiken bis hin zu militärischen Konfrontationen.

Die von 29 Intellektuellen und tausend Erstunterzeichner:innen initiierte Kampagne soll mehrere Monate dauern und zielt weltweit auf die Sammlung von vier Millionen Unterschriften ab. Die Unterschriften sollen an den Europarat und an die entsprechenden für die „Terrorliste“ verantwortlichen Institutionen in den USA geschickt werden. Sie sollen auch als Referenz für Abgeordnete in den nationalen Parlamenten dienen und das Thema auf die Tagesordnung der Länderparlamente bringen. Die Petition kann online unterzeichnet werden. Darüber hinaus wird europaweit auf der Straße für die Kampagne geworben.

Hannover

 

In Hannover wurden Unterschriften an einem Stand des Frauenrats Ronahî gesammelt. Trotz des schlechten Wetters wurden Interessierte über die Kampagne informiert, am Stand wurde den ganzen Tag Musik gespielt.

Dortmund

In Dortmund stellten Aktivist:innen der kurdischen Jugendbewegung einen Stand mit Büchern von Abdullah Öcalan und Informationsmaterial vor dem Hauptbahnhof auf und sammelten Unterschriften.

Düsseldorf

Auf dem Schadowplatz in Düsseldorf wurden Unterschriften gesammelt.

Köln

Auf dem Bahnhofsvorplatz in Köln sammelten Aktivist:innen des Kurdischen Demokratischen Gesellschaftszentrums, der Jugendbewegung TCŞ und des Frauenrats Viyan Unterschriften.

Luzern

 

In Luzern informierten Mitglieder der Demokratischen Kurdischen Gemeinde über die Kampagne für die Entkriminalisierung der PKK. „Die Staaten schweigen, wenn unsere Kinder sterben. Sie nennen sie Terroristen, weil sie für ihr Volk kämpfen. Die PKK steht für das kurdische Volk und ein Volk kann nicht terroristisch sein. Bis wir in Freiheit und Frieden leben können, werde ich weiter sagen, dass ich von der PKK bin“, erklärte Fatma Töre (65) zu ihrer Motivation, sich für die Kampagne zu engagieren.

Saliha Öcalan (57), eine weitere langjährige Aktivistin, sagte: „Die PKK ist nicht terroristisch. Für uns hat die Terrorliste keine Legitimation. Wir sind die PKK. Wir treten für Frieden ein. Ein Volk, das für Frieden kämpft, kann nicht als terroristisch eingestuft werden. Wir werden weiter auf den Straßen sein, bis die Staaten diese Realität anerkennen.“

Der 67-jährige Ali Töre ergänzt: „Für die PKK einzutreten, bedeutet für uns, für Frieden, Demokratie und Freiheit einzutreten. Dafür steht die PKK und das sollte auch den Staaten bekannt sein. Die PKK ist keine Terrororganisation.“

Zürich

 

In Zürich wird der Informationsstand für die Kampagne jede Woche an einer anderen Stelle in der Stadt aufgestellt. In dieser Woche waren Mitglieder des Frauenrats Bêrîtan an der Tramhaltestelle Stauffacher aktiv. Die Aktivistin Newroz Azad kündigte an, dass die Kampagne fortgesetzt wird, bis die Forderung nach Streichung der PKK von der Liste terroristischer Organisationen erfüllt wird.