Am Newroz-Fest in der schwedischen Hauptstadt Stockholm nahmen nahmen mehrere tausend Menschen teil. Die Teilnehmenden forderten die Aufhebung der Isolation Öcalan und zeigten ihre Unterstützung für den Hungerstreik. Am Anfang der Kundgebung wurde der Gefallenen gedacht. Im Anschluss traten Vertreter*innen von Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Schweden und Kurdistan auf. Im Mittelpunkt aller Reden stand der Widerstand gegen das AKP-MHP-Regime in der Türkei und die Solidarität mit den Hungerstreikenden.

Die Europarlamentsabgeordnete der schwedischen Linken, Malin Björk, kritisierte die EU wegen ihres mangelnden Protests gegen die von der AKP und Erdoğan begangenen Menschenrechtsverletzungen. Sie forderte die Einstellung der Zahlungen an die Türkei und die Beendigung des EU-Türkei-Flüchtlingsabkommens und rief die schwedische Außenministerin Margot Wallström dazu auf, sich für die Beendigung der Isolation Öcalans einzusetzen. Außerdem bekräftigte sie die Forderung der Linkspartei nach Aufhebung des PKK-Verbots.

Der Abgeordnete Daniel Riazat, der selbst zusammen mit Yekbûn Alp von der Linkspartei in einen dreitägigen Solidaritätshungerstreik für die Aufhebung der Isolation Öcalans getreten war, sagte: „Unser Hungerstreik ist nichts im Vergleich zum Streik von Leyla Güven und der Gefangenen. Wir werden unsere Solidarität mit der Freiheitskämpferin Leyla Güven und den hungerstreikenden Gefangenen fortsetzen. Wir werden weiterhin an der Seite der YPG und YPJ stehen, welche die Welt vor dem IS gerettet haben.“

Ayşe Göktepe sprach anschließend im Namen des Frauenrats Sara und erklärte, dass Öcalans Philosophie in Rojava gelebt werde und „unsere Freundinnen und Freunde dort den Sieg über den IS feiern“. Göktepe erinnerte auch an die Aktivist*innen Zülküf Gezen, Uğur Şakar und Ayten Beçet, die sich aus Protest gegen die Isolation das Leben nahmen, und erklärte: „Heute haben die Kinder des kurdischen Volkes ihre Körper für die Menschheit zum Sterben niedergelegt. Wir unterstützen ihren Widerstand und senden von hier aus eine Solidaritätsbotschaft mit dem Hungerstreik.“

Anschließend spielten die Künstler*innen Koma Mezopotamya, Hevserok Ayagtin, Gürsel, Mem û Zin, Hesen Şerif, Yelda und Ozan Aydın. Dazu wurde getanzt und immer wieder war die Parole „Bijî Serok Apo“ zu gerufen.

Straßburg: Newroz und Hungerstreik

Der unbefristete Hungerstreik in Straßburg findet nun seit 98 Tagen statt. In Straßburg kamen gestern mehrere hundert Menschen zur Newroz-Feier vor der Stadtverwaltung der französischen Stadt zusammen.

Nach dem Gedenken an die Gefallenen traten die Künstler*innen Xelil Xemgin, Zarife Zerrin, Koma Denge Mezopotamya und der Kinderchor „Koma Heja“ von Saint-Avold auf. In den Reden wurde sich mit dem Hungerstreik auseinandergesetzt und die zuständigen Institutionen zum Handeln aufgefordert.

Toulouse

Auch in der französischen Stadt Toulouse fand eine Newroz-Feier statt. Am Anfang der Feier wurde der Gefangenen Beçet, Gezen und Şakar gedacht.