Neue Aktivistengruppe übernimmt Hungerstreik in Camp Lavrio

Der Hungerstreik im griechischen Flüchtlingslager Lavrio zur Unterstützung der politischen Gefangenen in der Türkei dauert an. Nun wurde die Aktion von der 18. Gruppe übernommen.

Der Solidaritätshungerstreik im griechischen Flüchtlingslager Lavrio zur Unterstützung der politischen Gefangenen in der Türkei dauert inzwischen den 86. Tag in Folge an. Heute wurde die Aktion an die achtzehnte Gruppe übergeben. Beteiligt sind auch diesmal wieder Aktivisten der kurdischen Jugendbewegung Tevgera Ciwanên Şoreşger (TCŞ) und Mitglieder der Kulturvereinigung Navenda Çanda Kurdistan (NÇK). Der in Fünftagesschichten rotierende Hungerstreik wird unter Einhaltung der Hygienevorschriften durchgeführt.

Seit dem 27. November 2020 findet in türkischen Haftanstalten ein Hungerstreik statt, der ebenfalls gruppenweise für jeweils fünf Tage geführt wird. Die Aktion wird von PKK- und PAJK-Gefangenen getragen, auch prominente Politikerinnen und Politiker der HDP, die in Geiselhaft sitzen, sowie Gefangene anderer politischer Bewegungen beteiligen sich. Der Protest richtet sich gegen die unhaltbaren Zustände in den Haftanstalten des türkischen Regimes, die inzwischen eine grenzenlose Dimension angenommen haben, sowie gegen die Totalisolation im Inselgefängnis Imrali, wo Abdullah Öcalan und seine drei Mitgefangenen Ömer Hayri Konar, Veysi Aktaş und Hamili Yıldırım inhaftiert sind.

Das Camp Lavrio

Das mehrheitlich von Kurdinnen und Kurden bewohnte Lavrio-Camp in der griechischen Region Attika wird seit Jahren nach einem demokratischen, ökologischen und frauenbefreienden Paradigma selbstverwaltet und ist in der gesamten griechischen Öffentlichkeit dafür bekannt. Bis Juli 2017 leistete die griechische Regierung den Bewohnerinnen und Bewohnern über das Rote Kreuz Unterstützung. Unter dem Druck der Türkei wurde jedoch jegliche Hilfe für das Camp eingestellt und die Räumlichkeiten verlassen. Auch Hilfe von internationalen Organisationen erhalten die Menschen in dem Lager nicht.