Moscheen lehnen Bestattung von Guerillakämpfer ab

Nachdem alle angefragten Moscheen eine Bestattung des HPG-Kämpfers Abdullah Aygün abgelehnt haben, sind die religiösen Pflichten in einem alevitischen Cemevi in Istanbul erfüllt worden.

Der Leichnam des am 4. Januar in der nordkurdischen Provinz Reşqelas (Iğdır) gefallenen Guerillakämpfers Abdullah Aygün (Özgür Ronî) ist gestern von seinen Angehörigen nach Istanbul überführt worden. Vor der Beisetzung wollte die Familie den religiösen Pflichten im Gazi-Viertel nachkommen, aber alle Moscheen in dem Stadtteil lehnten ab. Daraufhin wurde der Leichnam in das alevitische Cemevi des Viertels gebracht und dort der religiösen Waschung unterzogen.

Anschließend sollte die Beerdigung auf dem Friedhof in Gazi stattfinden. Die Polizei versperrte dem Beerdigungszug jedoch den Weg und erklärte, dass die Beisetzung nur nachts oder sehr früh morgens erfolgen dürfe.

Der Leichnam des gefallenen Guerillakämpfers wurde daraufhin in den frühen Morgenstunden von Familienangehörigen beerdigt.