Mobilisierung zu Blockade von Heckler & Koch aus Heilbronn

Diesen Freitag wird der Waffenhersteller Heckler & Koch auf Initiative des antimilitaristischen Bündnisses „Rheinmetall entwaffnen“ in Oberndorf blockiert. Vielerorts wird kräftig mobilisiert, auch aus Heilbronn gibt es eine gemeinsame Anreise.

Der Krieg beginnt in der deutschen Provinz – in Städten wie Oberndorf am Neckar. Dorthin lädt das antimilitaristische Bündnis „Rheinmetall entwaffnen“ für diesen Freitag zu einem Aktionstag gegen die Rüstungsschmiede Heckler & Koch ein. Der Waffenhersteller gilt als tödlichste Firma Europas, beliefert mindestens 88 Staaten direkt mit seinen Produkten, darunter die Polizeien und Armeen der meisten NATO-Staaten. In mindestens 92 Staaten sind Sicherheitskräfte mit von Heckler & Koch entwickelten Waffen ausgerüstet. Auch von Diktatoren und Terrorgruppierungen werden die Todbringer geschätzt. Es gibt kaum einen Konflikt, in denen keine Waffen des von einem Nazischergen in der vermeintlichen schwäbischen Idylle mitbegründeten Unternehmens eingesetzt werden. Mit der Blockade will das Bündnis Rheinmetall entwaffnen, das sich 2018 nach dem türkischen Angriffskrieg auf Efrîn in Rojava gründete, ein Zeichen setzen gegen die „Rüstungsindustrie und menschenverachtende Kriegspolitik“.

In den letzten Wochen gab es Mobilisierungsveranstaltung in verschiedenen Städten, aus dem gesamten Bundesgebiet werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den Aktionstag erwartet. Auch in Heilbronn wird kräftig mobilisiert. Dort haben sich kurdische und internationalistische Aktivist:innen zusammengeschlossen und organisieren eine gemeinsame Anreise nach Oberndorf. „Wir wollen die Hauptakteure und Profiteure von Kriegen demaskieren und die Produktion lahmlegen. Deshalb fahren wir am Freitag nach Oberndorf”, erklärte eine Aktivistin gegenüber ANF.

Mobivideo aus Heilbronn

Vor den Toren von Heckler & Koch soll den Vormittag über zudem ein Tribunal stattfinden, bei dem Menschen zu Wort kommen, die sonst keine Stimme haben die Waffenschmiede anzuklagen, und die Verantwortung aufzeigen, die der Konzern bei Verbrechen weltweit trägt. In Kurdistan beispielsweise sind es immer wieder Kugeln aus den Waffen von Heckler & Koch, die töten. Der 18-jährige Medeni Yıldırım wurde 2013 in Licê bei einem Protest gegen den Ausbau eines Militärstützpunkts von der türkischen Armee mit einem Sturmgewehr des deutschen Rüstungsherstellers erschossen. An der Besatzung von Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî beteiligte Militärs und Dschihadistenmilizen waren und sind ebenso mit Waffen von Heckler & Koch ausgestattet wie die türkischen Invasionstruppen in Südkurdistan. 

Treffpunkt für Anreise aus Heilbronn

Der Treffpunkt für die gemeinsame Anreise aus Heilbronn nach Oberndorf ist am Freitag, 8. Oktober, um 5 Uhr morgens am Hauptbahnhof. Weitere Details zum Aktionstag finden sich unter: https://rheinmetallentwaffnen.noblogs.org/details-zum-aktionstag/