„Rheinmetall Entwaffnen“: Erfolgreicher Tag in Kassel -UPDATE

„Rheinmetall Entwaffnen“ blickt auf einen Tag voller erfolgreicher Blockaden und Demonstrationen gegen Rüstungsunternehmen in Kassel zurück. Über 600 Menschen haben teilgenommen - und wollen weitermachen.

Das überregionale Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ blickt auf einen erfolgreichen Tag zurück. Mit Blockaden, Aktionen und einer großen Demonstration haben heute mehr 600 Aktivistinnen und Aktivisten in Kassel gegen die todbringenden Geschäfte der Rüstungsindustrie protestiert.

Bereits seit den frühen Morgenstunden blockierten Aktivist*innen des Bündnisses „Rheinmetall Entwaffnen“ verschiedene Zugänge des West-Werks von Krauss-Maffei Wegmann (KMW). Ab 10 Uhr folgte eine zweite Blockadewelle, mit der auch das Ost-Werk von KMW blockiert wurde. Ein dort mitgeführter selbstgebauter Panzer trägt die Aufschrift vieler deutscher Kriegsprofiteure, gegen die zum Widerstand aufgerufen wird. Aufblasbare Elemente und bunte Transparente mit den Aufschriften „Alle zusammen gegen den Faschismus!“ „#HealthcareNotWarfare“ und „Grenzen auf für Menschen statt für Waffen“ unterstreichen die vielfältige Bewegung gegen Krieg. Nach den Blockaden zog eine spontane Demonstration mit über 500 Teilnehmenden lautstark durch Kassel.

„Heute haben wir in Kassel ein starkes Zeichen gegen Krieg und Militarisierung gesetzt. Wir machen auf die zerstörerischen Folgen von deutschen Rüstungsexporten aufmerksam: Der Tod ist ein Meister aus Deutschland, und insbesondere aus Kassel“, erklärte Adila Dilaram vom Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen”.

Demonstration: Grenzenlose Solidarität gegen Krieg und Militarisierung

Den Abschluss des Aktionstages bildete die nachmittägliche Demonstration für grenzenlose Solidarität gegen Krieg und Militarisierung durch die Kasseler Nordstadt, in direkter Nähe zu den großen Rüstungsstandorten von Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall.

Ein iranischer Aktivist berichtete von seinen persönlichen Erfahrungen mit deutschen Kriegsprodukten: In seinem Körper sind Splitter einer deutschen Granate, die ihn auf einer Demonstration im Iran traf. Sprecherinnen von „Women Defend Rojava“ und „Gemeinsam kämpfen“ zeigten auf, dass Krieg immer vor allem Gewalt gegen Frauen heißt, und sich Frauen gegen diese patriarchale kapitalistische Gewalt selbst verteidigen müssen, in Kurdistan und Nordostsyrien genau so wie weltweit. Sie erinnerten auch daran, dass die Verbindung von Krieg und Faschismus nicht nur historisch ist, wie etwa die Ausstellung zu Zwangsarbeit bei Rheinmetall in den letzten Tagen eindrücklich zeigte.

Adila Dilaram vom Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen” sagte: „Kriege sind Fluchtursachen, sie zu stoppen, bedeutet auch Fluchtursachen zu bekämpfen und der Zerstörung unserer ökologischen Lebensgrundlage entgegenzutreten. Deutsche Konzerne und die Bundesregierung sind mit verantwortlich am weltweiten Morden. Wir fordern den Stopp von Waffenexporten und Kriegsproduktion.“

Rheinmetall entwaffnen: „Wir werden weitermachen“

Das Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ gründete sich 2018 nach dem türkischen Angriff auf Efrîn in Nordsyrien. Bereits 2018 gab es am Produktionsstandort von Rheinmetall in Unterlüß ein Protestcamp und kleinere Blockaden. Letztes Jahr kamen dann mehr als doppelt so viele Aktivist*innen und blockierten Zufahrten zum dortigen Werk für mehr als 24 Stunden. Dieses Jahr wurde das Camp aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt und neben Online-Veranstaltungen zum heutigen Aktionstag in Kassel mobilisiert. Adila Dilaram kündigte weitere Aktionen an: „Wir werden weitermachen – in Kassel, Unterlüß und überall, wo Kriegsproduktion stattfindet, wollen wir stören. Kriege beginnen hier mit der Waffenproduktion und genau da müssen wir sie beenden.“