Aktivisten blockieren Waffenhersteller in Kassel

Aktivist*innen des Bündnisses „Rheinmetall Entwaffnen" blockieren die Werkseinfahrten von Rüstungsbetrieben in Kassel. Weitere Aktionen sind für den heutigen Tag angekündigt.

Seit den frühen Morgenstunden blockieren Aktivist*innen beide Werkstore des Westwerks von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) in der August-Bode-Straße und in der Schillerstraße in Kassel.

Die Demonstrant*innen haben mit Transparenten die Zugänge versperrt. Sie hindern so die Frühschicht am Betreten der Werksgeländes und machen auch An- oder Auslieferungen des Rüstungskonzerns unmöglich.

„Während eine weltweite Pandemie wütet und uns deutlich macht, wie wichtig Gesundheit und Pflege sind, produzieren die Waffenhersteller wie hier in Kassel weiter Kriegsgerät. Waffen werden keine Gesundheit und keinen Frieden schaffen. Heute stehen wir der zerstörerischen Kriegsproduktion im Weg und fordern zivile Produktion statt Geschäfte mit dem Tod“, argumentiert Carola Palm, Aktivistin im Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen".

Krauss-Maffei Wegmann (KMW) ist einer der größten Rüstungskonzerne in der Bundesrepublik und betreibt mit Rheinmetall ein Joint-Venture. Die Waffen des Konzerns sind in weltweiten Konflikten, unter anderem in Syrien und Libyen, im Einsatz.

„Wie kann es sein, dass direkt in der Innenstadt von Kassel und in vielen anderen Städten in der BRD jeden Tag Kriegsgerät auch zum Export produziert wird, wenn mehr als zwei Drittel der Bevölkerung gegen den Export von Kriegswaffen ist? Wir fordern die Bundesregierung und die politischen Akteure der Stadt Kassel dazu auf, Stellung zu beziehen und die Exporte einzustellen!" so Adila Dilaram, Aktivistin bei „Rheinmetall Entwaffnen".

Das Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ hatte zu den Protesten und Blockaden aufgerufen. Dabei ist die Motivation und die Zusammensetzung im Bündnis sehr unterschiedlich. Neben Menschen aus der Friedensbewegung beteiligen sich auch antifaschistische, ökologische, feministische und antirassistische Gruppen an den Aktionen – für sie alle ist klar, dass „der Kampf gegen den Krieg immer auch ein Kampf gegen den Kapitalismus, gegen das Patriarchat und gegen Rassismus ist. Im Militarismus entsteht keine Emanzipation, aber im Kampf dagegen kommen wir dem Ziel der befreiten Gesellschaft näher!“ heißt es im gemeinsamen Aufruf.

„Wie kann es sein, dass Profit durch Mord und Zerstörung möglich ist? Solange Kriegsgerät hergestellt wird, werden wir uns der Produktion in den Weg stellen. Jede Minute, die Munition und Waffen nicht produziert werden, gewinnen wir und vor allem andere Menschen, die von deutschen Mordwerkzeugen betroffen sind. Wir sind für ein friedliches Miteinander – das bedeutet Solidarität mit den Menschen, die von Krieg betroffen sind. Grenzen auf für Menschen statt für Waffen“, so Carola Palm.

Im Verlauf des Tages wird es weitere Blockaden, Aktionen sowie um 16 Uhr eine Demonstration vom Halitplatz aus geben.