Mit dem 1. Mai erscheint die neue Ausgabe des Kurdistan Reports

In der Ausgabe 203 des Kurdistan Reports wird neben aktuellen Bewertungen zu den einzelnen Teilen Kurdistans der Fokus auf Internationalismus und die Rolle Deutschlands innerhalb der kurdischen Frage und des Mittleren Ostens gegeben.

Pünktlich zum 1. Mai ist die neue Ausgabe des alle zwei Monate erscheinenden Kurdistan Reports erschienen. Eine Auswahl der aktuellen Artikel ist bereits auf der Internetpräsenz zu finden. In der Ausgabe 203 der Zeitschrift wird neben aktuellen Bewertungen zu den einzelnen Teilen Kurdistans der Fokus auf Internationalismus und die Rolle Deutschlands innerhalb der kurdischen Frage und des Mittleren Ostens gegeben.

Auf wichtige Fragen zu den Hintergründen politischer Entwicklungen geht die kurdische Politikerin Nilüfer Koç in ihrem Artikel mit dem Titel „Über Bündnisse und blinde Gefolgschaft“ zur aktuellen politischen Lage ein. Neben der Bedeutung des Hungerstreiks für einen Frieden in der Türkei, der laut Koç „gegenwärtig die Dynamik der kurdischen Gesellschaft und Politik bestimmt“, geht sie auch auf die sogenannte Kurdenfrage der Bundesregierung ein. „Die politischen Entwicklungen in Nord- und Ostsyrien/Rojava, Nordkurdistan (Türkei) und Südkurdistan (Irak) bewirken auch Veränderungen des Charakters der kurdischen Frage in der Außenpolitik. Ganz offensichtlich legen sich diejenigen, die sich mit dem Gegner der Kurden einlassen, im Nahen/Mittleren Osten selbst Steine in den Weg. Eine derjenigen, die „in guten wie in schlechten Zeiten" an der Seite des türkischen Regimes stehen, ist die Bundesregierung, erklärt Koç dazu.

Der Journalist und Autor Jörg Kronauer vertieft den Blick auf die Interessen Deutschlands im Nahen und Mittleren Osten in seiner Analyse, in der die Nah- und Mittelost-Politik im Zentrum der deutschen Aktivitäten im UN-Sicherheitsrat beleuchtet wird.

In zwei Artikeln der Ausgabe bekommt der Leser zudem einen Eindruck von den Folgen der Feststellung des EuGH in Luxemburg zur rechtswidrigen und unbegründete Listung der PKK auf der EU-Terrorliste von 2014 bis 2017, als auch der anhaltenden Verbotspraxis in Deutschland.

Im Kontext der Solidaritätsarbeit in Deutschland geht Meral Çiçek in einem Artikel der Frage nach, was die Menschen daran hindert, sich gemeinsam zu organisieren und gemeinsam zu kämpfen. So schreibt Çiçek in dem Artikel mit dem Titel „Demokratischer Weltfrauenkonföderalismus“ unter anderem: „Die Frage nach einem neuen Internationalismus ist nicht neu. Viele sozialistische DenkerInnen haben sich in den letzten 20–30 Jahren mit dieser Frage auseinandergesetzt. Dazu gehört auch Murray Bookchin, der 1993 einen Aufsatz mit dem Titel »Ein neuer Internationalismus« schrieb: »Aus Sicht des endenden 20. Jahrhunderts müssen wir gewiss mehr fordern, als der Internationalismus im 19. Jahrhundert gefordert hat. Wir müssen eine Moral der Gegenseitigkeit aufbauen, bei der kulturelle Unterschiede auf allen Seiten dazu dienen, die eigentliche Einheit der Menschheit voranzubringen – kurz, ein neuartiges Mosaik lebhafter Kulturen, die die Beziehungen der Menschen bereichern und ihren Fortschritt stützen, statt sie in neue ›Nationalitäten‹ und eine wachsende Zahl von Nationalstaaten zu zersplittern und zu teilen.«"