Mindestens 15 Schutzsuchende vor Libyens Küste gestorben

Erneut ist ein Boot mit Schutzsuchenden vor der Küste Libyens gekentert. Mindestens 15 Menschen sind im Mittelmeer ums Leben gekommen.

Vor der Küste Libyens kenterte erneut ein mit Schutzsuchenden besetztes Boot, dabei kamen nach UN-Angaben mindestens 15 Menschen ums Leben. Fischer hätten fünf Migranten gerettet und sie am späten Dienstag in die Stadt Sabratha zurückgebracht, erklärte Safa Msehli, Sprecherin der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Das Boot war Sonntagnacht von der Stadt Zawiya aufgebrochen und kenterte 18 Meilen (29 Kilometer) vor der Küste.

Mehr als 70 weitere Schutzsuchende wurden abgefangen und am Dienstag von der Küstenwache nach Libyen zurückgebracht, so Federico Soda, Leiter der IOM-Mission in Libyen. In Libyen werden Schutzsuchende in Gefängnissen inhaftiert, zur Zwangsarbeit gezwungen, in Milizen zwangsrekrutiert oder als Sklav*innen verkauft.

Im Jahr 2020 sind nach UN-Angaben mehr als 200 der insgesamt über 700 im Mittelmeer ertrunkenen Schutzsuchenden vor der Küste Libyens ertrunken und über 280 weitere beim Versuch, das Mittelmeer nach Europa zu überqueren, verschwunden, so das Projekt der IOM für vermisste Migranten. Mehr als 9.800 Schutzsuchende sollen nach Libyen zurückgebracht worden sein.