Mehmet Şah Demirhan in Koblenz an Covid-19 verstorben

Der Kurde Mehmet Şah Demirhan ist in einem Koblenzer Krankenhaus an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Der 62-Jährige aus Riha lebte seit 1991 in Deutschland.

Mehmet Şah Demirhan aus Bad Ems in Rheinland-Pfalz hat nach 38 Tagen seinen Kampf gegen das Coronavirus verloren. Der 62-jährige Kurde verstarb am Sonntag in einem Koblenzer Krankenhaus an den Folgen der neuartigen Krankheit Covid-19. Am Mittwoch wird er in Bad Ems beigesetzt.

„Als seine Familie schätzen wir uns glücklich, dass wir uns von meinem Vater verabschieden konnten. Auch er war glücklich, weil er uns ein letztes Mal sehen konnte“, sagte Levent Demirhan, ein Sohn des Verstorbenen.

Mehmet Şah Demirhan wurde 1957 in Sêwreg (türk. Siverek) in der nordkurdischen Provinz Riha (Urfa) geboren. 1991, als die türkische Kurdenpolitik mit ständigen Ausgangssperren, Dorfverbrennungen und öffentlichen Exekutionen eine neue Welle erfuhr – die Zeit ist auch bekannt als die „dunklen Jahre der Republik“, verließ er seine Heimat und ging nach Deutschland. Er galt als kurdischer Patriot, der sich seit seiner Ankunft in der Bundesrepublik für die Rechte des kurdischen Volkes einsetzte. Keine politische oder kulturelle Veranstaltung fand ohne ihn statt.

Die Beisetzung von Mehmet Şah Demirhan findet am morgigen Mittwoch, dem 29. April, um 14.30 Uhr auf dem Bad Emser Friedhof statt. Trauergäste werden gebeten, einen Mundschutz zu tragen und auf die Abstandsregeln von mindestens 1,5 Metern zu achten.