Magdeburg: Kundgebung der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh protestiert mit einer Kundgebung vor dem Landtagsgebäude in Magdeburg gegen die Verweigerung der Durchführung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses im Fall Oury Jalloh.

Am 16. September findet in Magdeburg die zweite Sitzung des neu gewählten Landtags von Sachsen-Anhalt statt. Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh ruft an diesem Tag zu einer Protestkundgebung vor dem Landtagsgebäude auf. „Unser Protest richtet sich gegen die anhaltende Verweigerung der Durchführung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA) im Fall Oury Jalloh und zweier weiterer ungeklärter Todesfälle, die in Zusammenhang mit dem Polizeirevier in Dessau stehen. Wir kritisieren diesbezüglich insbesondere die Entscheidung der SPD, die kürzlich von ihrem im Juli 2020 getroffenen Beschluss – nach der Wahl eines neuen Landtages in Sachsen-Anhalt der Einsetzung eines entsprechenden Untersuchungsausschusses zuzustimmen – Abstand genommen hat“, erklärt die Initiative. Die Kundgebung am Domplatz findet am Donnerstag zwischen 10 und 13 Uhr statt.

Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Am Abend des 7. Januar 2005 soll sich Oury Jalloh laut Polizeiangaben in einer Zelle selbst angezündet haben. Polizeibeamte hatten ihn auf eine schwer entflammbare Matratze an Händen und Füßen fest gekettet. Unmittelbar nach seinem Tod in der Gewahrsamszelle Nr. 5 des Polizeireviers Dessau-Roßlau gründete sich die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh und hat die Ermittlungen von Anfang an durch eigene gutachterliche Untersuchungen begleitet, um die wahren Umstände, wie Oury Jalloh ums Leben kam, an die Öffentlichkeit zu bringen.

Titelbild: heba/Umbruch Bildarchiv