Lufteinheit der Guerilla greift türkische Stützpunkte an

Eine neue Luftverteidigungseinheit der kurdischen Guerilla hat eine weitere Angriffsserie gegen türkische Stützpunkte im Süden durchgeführt. Mindestens acht Soldaten sollen getötet worden sein.

Kampf gegen Besatzung

Eine Luftverteidigungseinheit der kurdischen Guerilla hat eine weitere Angriffsserie gegen türkische Stützpunkte in Südkurdistan durchgeführt. Wie die Volksverteidigungskräfte (HPG) heute in Behdînan mitteilten, richteten sich die im Zeitraum zwischen dem 29. Juni und 2. Juli umgesetzten Aktionen gegen Basisgelände der Besatzungstruppen an der Westfront der Zap-Region. Vier Mal schlug die Guerilla demnach mit Drohnen an den Hügeln Girê Cûdî und Girê FM zu und vernichtete eigenen Angaben nach sieben Militärstellungen und vier Armeezelte. Mindestens acht Soldaten seien dabei getötet worden.

Ausgeführt wurden die Luftangriffe von der neuen Guerillaeinheit, die nach dem gefallenen Kommandanten Doğan Zinar benannt ist. Doğan Zinar war Gebietskommandant und Mitglied des HPG-Kommandorats und des Wiederaufbaukomitees der PKK. Er kam im November 2017 zusammen mit zwölf weiteren Kämpfer:innen bei einer Militäroperation in Amed ums Leben. Erstmalig war die Einheit im Juni mit Angriffen gegen die laufende Besatzungsoperation der türkischen Armee in Erscheinung getreten, ebenfalls in der Zap-Region. Auf Gerîla TV konnten Aufnahmen der Aktionen eingesehen werden.

Auch die jüngsten Luftangriffe der Guerilla gegen türkische Besatzer wurden in einem Video dokumentiert, das in dem Onlineportal veröffentlicht wurde. Dies sei unter anderem auch deshalb erforderlich gewesen, weil die türkische Staatsführung ihre Verluste an der Kriegsfront in Südkurdistan verschweige, erklärten die HPG. Trotz einer hohen Zahl an getöteten Soldaten infolge der Luftangriffe in den letzten Wochen herrsche in Ankara zum tatsächlichen Ausmaß der Verluste beharrliches Schweigen.


Es ist ein immer wiederkehrendes Phänomen, dass die türkische Armee und regierungstreue Presse die im Kampf gegen die kurdische Guerilla erlittenen Verluste aus den Reihen des Militärs unterschlagen und mit Falschmeldungen das öffentliche Meinungsbild zugunsten der auf Krieg ausgelegten Staatspolitik beeinflussen. Das werfen die HPG der Führung in Ankara seit Jahren vor. Selbst Anspruch auf die Leichen getöteter Soldaten in Gebieten unter Kontrolle der Guerilla erheben die Verantwortlichen in der türkischen Hauptstadt oftmals nicht.