Bundestagsabgeordnete nach Angriff verletzt
Der kurdische Dachverband KON-MED hat sich bestürzt über den rassistischen Angriff auf die Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut (Die Linke) gezeigt und die Tat scharf verurteilt. „Der Angriff ist nicht nur ein weiteres Zeichen für den zunehmenden Rechtsextremismus, sondern auch ein Ausdruck von Frauenhass“, erklärte die aus Ruken Akça und Kerem Gök bestehende Doppelspitze des Verbands am Montag.
Akbulut hatte gestern auf Instagram öffentlich bekannt gemacht, dass sie am Tag zuvor während einer Zugfahrt von Heidelberg nach Stuttgart Opfer eines rassistischen und sexuellen Übergriffs geworden ist. Eine Gruppe männlicher Fußballfans, offenbar des VfB Stuttgart, die lautstark AfD-Parolen gerufen hätten, habe sie wiederholt sexuell belästigt und rassistisch beleidigt. Einer der Männer bewarf die Politikerin laut ihren Schilderungen mit einer Bierflasche und traf sie am Kopf, Akbulut wurde verletzt. Ihre im Krankenhaus behandelten Verletzungen seien aber nicht schwerwiegend gewesen.
KON-MED sieht in dem Vorfall nicht nur ein weiteres Zeichen für den zunehmenden Rechtsextremismus, sondern auch ein Ausdruck von Frauenhass. „Frauen, die sich politisch engagieren, insbesondere Frauen mit Migrationsgeschichte, sind in besonderem Maße Zielscheibe von Hass, Hetze und Gewalt“, betonten Akça und Gök in einer Erklärung. Es sei eine erschreckende Realität, dass frauenfeindliche Ideologien und rechtsextremes Gedankengut oft „Hand in Hand“ gingen.
Das dürfe man aber nicht akzeptieren. Es brauche entschlossenes Handeln gegen die Normalisierung von Hass und Gewalt – sei es gegen Frauen, Migrant:innen oder politische Akteur:innen, so KON-MED. „Die Geschichte muss Mahnung und Auftrag zugleich sein.“ Zu viele Länder würden bereits von rechter Gesinnung regiert. „Gemeinsam muss es uns gelingen, Demokratie zu verteidigen und zu stärken. Und das bedeutet auch, aktiv gegen Frauenhass vorzugehen, der unsere Gesellschaft und ihre Grundwerte untergräbt.“