Kurden in Europa fordern Kontakt zu Öcalan

Kurdinnen und Kurden sind in Sorge um Abdullah Öcalan und fordern direkten Kontakt zu ihm. Seine Isolation in türkischer Haft ist ein sowohl politisches als auch juristisches Problem. In Europa haben deswegen zahlreiche Aktionen stattgefunden.

In Europa lebende Kurdinnen und Kurden fordern mit verschiedenen Aktionen weiter Kontakt zu Abdullah Öcalan. Nach einem knappen Jahr ohne ein Lebenszeichen von dem seit 22 Jahren in der Türkei inhaftierten kurdischen Vordenker hat am Donnerstag sein Bruder Mehmet Öcalans eine kurzes Telefongespräch mit ihm führen können. Die Verbindung brach nach wenigen Minuten ab und die Sorge um seinen Zustand ist weiterhin ungebrochen. In den wenigen Minuten des Telefonats hatte Abdullah Öcalan sofortigen Kontakt zu seinem Anwaltsteam gefordert und erklärt, dass der türkische Staat ein hochgefährliches Spiel spielt. Seine Isolation sei eine politische und juristische Frage. Das Anwaltsteam konnte Öcalan zuletzt im August 2019 auf der Gefängnisinsel Imrali besuchen.

In der Schweiz, in Belgien, Frankreich, Deutschland und auf Zypern haben aufgrund dieser Entwicklung spontane Protestaktionen stattgefunden, zu denen der Europadachverband KCDK-E und die Frauenbewegung TJK-E aufgerufen hatten.

In Genf suchten kurdische Aktivist*innen das Gespräch mit den „Ärzten ohne Grenzen“ und übergaben eine Informationsdossier bei der Zeitung Le Courrier.

In Basel, Luzern und Zürich fanden spontane Kundgebungen statt.


In St. Gallen besuchten kurdische Jugendliche das Tagblatt und überreichten ein Informationsdossier.


In Bern zogen Kurdinnen und Kurden vor den Hauptbahnhof.


Bei einer Protestaktion in Brüssel wurde sofortiger Kontakt zu Öcalan gefordert.


In Paris führten kurdische Jugendliche eine Aktion des zivilen Ungehorsams vor Radio France durch.


In Duisburg ging die kurdische Jugendbewegung bereits am Donnerstag mit einer Spontandemonstration auf die Straße.


In Limassol auf Zypern fand eine Demonstration statt.